Die Mannschaften der Stunde kommen von der grünen Insel! Während die Nordir*innen vom Ulster RC keine Probleme hatten, die Tabellenspitze zu verteidigen, duellierten sich dahinter Kerry Celtic und Meister RC Victoria on Sea. In einer hochklassigen Partie mit Spielzügen aus dem Bilderbuch konnten sich die Ir*innen durchsetzen und errangen den zweiten Tabellenplatz. Auch im Tabellenkeller gab es Bewegung: Magic Carmarthen erlebte einen schwarzen Sonntag und stürzt weiter ab.
Victoria on Sea vs. Kerry Celtic
40:50
Kerrys Trainer Seamus McKenna überschlug sich nach dem Spiel vor Begeisterung: „Das war wirklich ganz großes Rugby, was wir den Fans heute geboten haben. Die Spannung war quasi mit den Händen greifbar und ich bin so froh, dass es am Ende gereicht hat. Gratulation auch an den Gegner, denn Victoria war heute wirklich eine harte Nuss.“
In der Tat duellierten sich beide Teams auf allerhöchstem Niveau. Gerade die ersten Runden gerieten zum Offensivspektakel, bei dem jeder Angriff zu Punkten führte. Erst gegen Ende mussten beide Mannschaften dem hohen Tempo Tribut zollen. Am Ende war es ein Fehlschuss von Victorias Kicker + Passer Clement Lefèvre, der für die Entscheidung sorgte. „Ich bin untröstlich“, so der Franzose. „Das Spiel war so gut, aber am Ende stehen wir mit leeren Händen da. Es tut mir leid, dass ich das Team so habe hängen lassen.“ Sein Trainer Gordon of Roxburghe nahm ihn in Schutz: „Nach so einem Spiel ist nie nur eine Person Schuld an einer Niederlage. Sehr schade, aber es war das Duell zweier sehr guter Teams!“
Flower of Montrose vs. Bath Academics
20:40
Eine enge Partie sahen die Zuschauer*innen in der SaferFun Arena im schottischen Montrose, wo es die heimischen Flowers mit den Gästen aus Bath zu tun bekamen. Und es sollte bis zur letzten Runde dauern, ehe die Entscheidung fiel. Dann nahm sich Colleen McNamara ein Herz und zog aus halblinker Position ab. Montrose-Keeper Aberlin Castro war mit den Fingerspitzen noch dran, konnte den Torerfolg aber nicht verhindern. „Ich hab den Ball erst sehr spät gesehen und konnte nicht mehr rechtzeitig reagieren. Dass der Kicker + Passer den Ball hinterher noch reinlegt, war dann auch egal. Sehr ärgerlich einfach!“, gab Castro zu Protokoll.
McNamara freute sich dagegen über ihren Coup: „Die Schussposition war eigentlich nicht ideal, aber ich dachte jetzt oder nie. Wenn es nichts geworden wäre, hätten wir zumindest das Unentschieden gehabt. So aber waren es drei Punkte. Geil!“
Conquerers of Saint Ives vs. Letterkenny Casuals
20:5
Das Match zwischen den Conquerers und den Casuals lief unter dem Motto „Kann nicht“ gegen „Will nicht“ mit wechselnden Rollen. Erst in der 7. Runde gab es für die wenigen Fans, die sich ins Lily’s Field verirrt hatten, erstmalig Punkte zu sehen: Rory McFinnall traf per Wurf für die Casuals. Das waren dann allerdings auch die einzigen Punkte für die Gäste aus dem Norden Irlands, deren Trainer Eion O’Hare schon an der Seitenlinie schimpfte wie ein Rohrspatz. „So wird das nichts! So wird das nichts! Konzentriert euch doch mal!“ Allerdings hörte sein Team nicht auf ihn, sondern ließ zum Abschluss noch Punkte von Rusher Schelju Naidenov und KP Benjamin Patel zu, um die Niederlage zu besiegeln. Patel: „Wir waren heute wirklich nicht gut, hatten aber Glück, dass die Gäste vollkommen von der Rolle waren. Nächste Woche benötigen wir eine klare Leistungssteigerung!“
Magic Carmarthen vs. Wolverhampton Locks
10:30
Rebecca-Isobel Furneaux-Smith legte mit ihren beiden Wurftreffern die Grundlage für den Sieg ihrer Locks aus Wolverhampton auswärts bei Magic Carmarthen in Wales. Für den Aufsteiger konnte Neha Chadha noch erhöhen, die ebenfalls per Wurf erfolgreich war.
Bei den Hausherren von Magic lief dagegen von Anfang an nicht viel zusammen. Einzig Benthe van den Berg stemmte sich gegen die drohende Niederlage und suchte immer wieder den Torabschluss, war aber nur ein Mal per Wurf erfolgreich. „Zu wenig. Wir sind einfach zu harmlos in der Offense. Dafür haben wir nun die Quittung bekommen“, so die Niederländerin. Magic Carmarthen rutscht damit nach dem Horrorjahr der vergangenen Saison erneut auf die Abstiegsplätze ab. Dabei hatte sich das Team eigentlich vorgenommen, in dieser Saison wieder in ruhigeren Gewässern unterwegs zu sein. Präsident Lislebone Long: „Die Leistung heute war wirklich nicht gut. Wir hatten jetzt auch noch unter der Woche die Erkältung im Team, aber das soll natürlich keine Entschuldigung sein!“
Ulster RC vs. Mancunian Pride
50:20
Der Ulster RC hat nach einer souveränen Leistung gegen die Prides die Tabellenführung verteidigt. Zwar legten die Gäste aus Manchester in Person von Badou Saneh per Wurf vor, allerdings unterstrich Miru Hapuku mit einer Glanzleistung, dass er sich in bestechender Form befindet. Auch Teamkollege Brian Ballymoney trug mit einem Kicktreffer zum Sieg bei. „Wir sind noch zu früh in der Saison, um wirklich Ambitionen auf den Meistertitel anzumelden, aber momentan spielen wir wirklich ganz guten Rugby“, gab sich Ballymoney im Anschluss bescheiden. In der Form dürfte es für die Nordir*innen aber nicht nur zur Teilnahme an den Playoffs reichen, sondern man darf sich durchaus mit der Möglichkeit des Titelgewinns auseinandersetzen.
Southampton Rovers vs. Dunfermline Thistle
20:30
Über weite Teile war es eine Defensivschlacht zwischen Tabellenschlusslicht Southampton und den schottischen Gästen aus Dunfermline. Beide Defenses ließen kaum Punkte zu. Kam doch mal ein Angriff durch, waren die Keeper Katinka Karasova bei den Rovers und Sloan Chisholm bei Thistle zur Stelle und sammelten den Ball vor der Linie ein. Erst gegen Ende ließen sichtlich die Kräfte nach, vor allem Terry Shaw wurde mehrfach verletzungsbedingt behandelt, weshalb die Partie unterbrochen werden musste. „Ich hatte Probleme mit einem Muskel. Ich hoffe, es ist nichts Ernstes“, so der Engländer im Anschluss.
Seine Rovers mussten im letzten Angriff dann doch noch die Niederlage hinnehmen, denn Bonnie MacFarlane sorgte mit ihrem Wurf für die entscheidenden Punkte, bevor Thistles KP Florian Richter den Sack zumachte.
Cheapside Sloggers vs. Lincolnshire Saxons
10:50
Mit einem deutlichen Sieg gegen einen schwachen Aufsteiger aus Birmingham haben die Saxons die Abstiegsplätze verlassen. Vor allem die Defense der Sloggers war völlig von der Reihe und leistete sich Stellungsfehler und Fehlgriffe ohne Ende. „Das müssen wir intensiv analysieren. Da lief ja gar nichts zusammen heute“, so eine enttäuschte Sloggers-Trainerin Winifred Catfish.
Ihr Gegenüber Henry Little war dagegen obenauf: „Na endlich hat sich die harte Arbeit unter der Woche auch mal in Punkten niedergeschlagen. Damit hat sich das Team selbst belohnt. Jetzt müssen wir zusehen, dass wir uns kontinuierlich weiter nach oben arbeiten!“