Es ist verdammt lange her, dass im Forest of Bowland Red Dragons aufgelaufen sind. Jetzt aber kommen sie zurück. Nach über 30 Jahren. Die Legende wird wiederbelebt und soll schon in der kommenden Saison in der Honour League auf Punktejagd gehen. Auch gegen den neuen Lokalrivalen aus Harrington Hall.
Agatha Cringle, Künstlerin und seit kurzem mit ihren Anhängern auf einer Farm im Forest of Bowland lebend, will künftig im Sport mitmischen.
Bei einer Pressekonferenz auf ihrem Hof verkündete die Geschäftsführerin der Cringle Group ihre neueste Idee: Die Gründung eines neuen Rugbyteams im Forest of Bowland. “Ganz neu ist es natürlich nicht”, sagt Cringle dazu. “Die Bowland Red Dragons gab es früher schon, aber 1955 ist der Spielbetrieb eingestellt worden. Es war kein gutes Jahr für den Forest. Wir wollen an die gute Zeit davor anschließen, in der der Forest durch ein eigenes Team vertreten war. Schließlich liegt hier der Ursprung des Harrington Rugby.”
Dass es im Forest of Bowland seit kurzem wieder ein Rugbyteam gibt, und zwar direkt in Harrington, lässt Cringle nicht gelten. “Bei den Dragons handelt es sich um ein Traditionsteam, das eine lange Geschichte mit dem Forest hat. Das zeigt sich nicht zuletzt am Namen. Im Gegensatz zum Harrier – einem Vogel, der hier nicht einmal lebt, sondern sich nur auf Harrington reimt. Und das auch noch schlecht.”
Woher der Name kommt? “Wir Bowlander glauben, dass der Drache unter uns schläft und manchmal zu uns spricht”, erzählt Caleb Mundy, einer der ursprünglichen Besitzer der Cringle Farm. Ein Mysterium, wie es typisch für den Forest of Bowland ist.
Außerdem, so Cringle, würden die Harriers aufgrund ihrer besonderen Struktur immer ein Amateurteam bleiben. Der Forest habe aber mehr verdient. Mindestens ein Erstliga-, wenn nicht sogar internationales Team. “Als magisches Zentrum steht uns das zu und ich werde alles daran legen, dass das Team da eines Tages landet!”
Möglich machen soll das das Geld der Cringle Group in Zusammenarbeit mit der Brauerei Harrington Brew. “Damit sind wir finanziell so gut aufgestellt, dass die Honor League mindestens drin ist!”
Zum Plan gehört auch, das alte Stadion im Forest zu sanieren. Es ist seit 1955 verfallen und überwuchert, aber Cringle zeigt sich optimistisch, es wieder herrichten zu können.
Cringles Geschäfte sind schon seit längerem eng mit dem Sport verwoben. Sie unterstützt die Honor League als Sponsor und beliefert sie und die Brooms’n’Joy-League mit Sportnahrung. Trotzdem ist es ein merkwürdiger Zufall, dass sie diese Nachricht ausgerechnet jetzt verkündet. So kurz, nachdem einige Bowlander ihren Unmut über die vielen Fremden artikuliert haben, die in letzter Zeit in den Forest of Bowland drängen. Es liegt nahe, dass Cringle und ihr Erweckungszentrum mitgemeint sind. Ihr Hof zieht eine Menge Menschen an und hat dazu beigetragen, dass der Forest of Bowland und seine Absonderlichkeiten erneut Aufmerksamkeit bekommen. Vielen Bowlandern gefällt das nicht. Ob ein Rugbyteam, egal mit welcher Geschichte, daran etwas ändern wird, ist fraglich.