Politischer Protest überschattet Spieltag

Dass das Duell zwischen den Letterkenny Casuals aus Irland und dem Ulster RC aus Nordirland brisant werden würde, war bereits im Vorfeld klar. Nun nutzten allerdings einige Chaoten das Aufeinandertreffen, um den Sport für ihre politischen Äußerungen zu missbrauchen. Sportlich gesehen warteten an diesem Spieltag erneut einige Überraschungen.

RC Victoria on Sea vs. Mancunian Prides

20-10

Nach der Klatsche am Mittwoch war für die Prides Wiedergutmachung angesagt. Allerdings erwies sich die High Air Road von Meister Victoria als eine Nummer zu groß. Zwar war der Auftritt des Teams von Trainerin Summer McPride nicht mehr ganz so desolat wie in der Vorwoche, für einen ersten Punkterfolg langte es jedoch nicht. Immerhin sah sie gute Ansätze: „Rusher Marcus Gore und Kicker + Passer Nauka Smirnova haben heute gut harmoniert. Das wird in den kommenden Wochen sicherlich noch besser werden, wenn sich Neuzugang Smirnova besser eingelebt hat.“

In der Tat konnte die Russin einige gefährliche Situationen für die Prides vor dem Tor von Victoria kreieren, allerdings haperte es noch mit der Genauigkeit der Rusher, die einfach nicht trafen.

Auf der anderen Seite reichte Routinier Bertie Carrington, um den Erfolg für den Meister zu sichern. Einmal per Wurf und einmal per Kick traf Carrington – nicht schön, aber effektiv. „Das war ein Arbeitssieg heute. Aber wir brauchen auch noch ein bisschen, um wirklich in Form zu kommen nach der Verbandsposse“, so Carrington auf der Pressekonferenz.

 

Magic Carmarthen vs. Bath Academics

20-25

Einen unglücklichen Spielverlauf erlebten die Damen von Magic Carmarthen. Nachdem sie lange dominiert und verdient geführt hatten, mussten sie nach der letzten Runde des Spiels doch noch als Verlierer vom Platz, denn Draftneuzugang Ratnasiri Sudu Rahim (Sri Lanka) traf für die Academics und KP Laryn Hale Pickering gelang es, diese Punkte zu verdoppeln. Das war ihr kurz zuvor noch nicht vergönnt, denn als ihre Schwester Elizabeth Cynthia Pickering per Wurf traf, konnte sie nicht erhöhen. „Das ist immer eine blöde Situation, wenn eine von uns trifft und die andere nicht. Wir sind da beide auch schon sehr ehrgeizig. Naja, immerhin konnte ich am Ende gleichziehen“, scherzte Laryn Hale nach Abpfiff.

Ruhser Benthe van den Berg gelang es heute im Vergleich zur Vorwoche nicht, den Sack für Magic zuzuschnüren. Einen Wurf konnte sie zwar im Kasten unterbringen, beim zweiten Mal verzog sie jedoch um einige Meter. Ihr Trainer Magnus Thompson nahm sie jedoch in Schutz: „Das war insgesamt ein ärgerlicher Spielverlauf. Wir waren eigentlich das klar bessere Team, aber davon kann man sich hinterher auch nichts kaufen! Benthe ist noch jung, da flattern einem manchmal die Nerven.“

 

Ulster RC vs. Letterkenny Casuals

25-40

Bereits im Vorfeld hatte die Partie zwischen den beiden Vereinen aus dem Norden der irischen Insel für Furore gesorgt. Der Wechsel von KP Omagh O’Sullivan von Ulster zu den Casuals sorgte in beiden Fanlagern für Unmut. Nun wurde ausgerechnet er zum großen Matchwinner für den Aufsteiger aus Letterkenny. Zwei Mal erhöhte er mit seinem Kick die Punktausbeute auf das Maximum. Auch Draft-Neuzugang Olufemi Abdulkareem sorgte für Punkte bei den Gästen. Damit dürfte their überraschende Auswahl im Draft vergessen sein, hatten viele doch mit Colin Murphy als Pick No. 1 gerechnet. Trainer Eoin O’Hare ließ sich nach dem Sieg von den Fans feiern und gab ein erstes Interview noch auf dem Rasen: „Ein geiles Gefühl! Dafür lieben wir doch diesen Sport!“

Überschattet wurde die Partie durch die Aktion von einigen Chaoten, die gegen Ende der ersten Halbzeit ein Banner auf der Tribüne entrollten: „Mystic is Magic! BAIL OUT Political Prisoners!“ Während die Fans der Casuals begeistert jubelten, kam aus dem Heimblock von Ulster ein gellendes Pfeifkonzert. Nach einigen Minuten gelang es den Veranstaltern, das Banner zu entfernen. Die Verursacher sind noch flüchtig, Hinweise nimmt jede Dienststelle entgegen.

Auf der anschließenden Pressekonferenz kam es zu einem weiteren Eklat. Ulster-Trainer Adam Applerose verurteilte die Aktion aufs Schärfste: „Das hat mit Sport doch nichts zu tun. Sowas gehört verboten! Ich hoffe, dass diese Chaoten mit aller Schärfe des Gesetzes verurteilt werden! Sich gemein mit Terrorist*innen zu machen, geht gar nicht! Die gehören bestimmt in den Dunstkreis von Letterkenny. Dort sind sie ja sehr offen den Mystikern gegenüber.“ Nach diesen Äußerungen weigerte sich Letterkenny-Trainer O’Hare die Pressekonferenz fortzusetzen und verließ das Stadion mit seinem Team umgehend, ohne noch einmal Stellung dazu zu beziehen.

 

Southampton Rovers vs. Flower of Montrose

25-50

Nach einem schläfrigen Start auf beiden Seiten kam Montrose mit der Zeit immer besser in die Partie. Vor allem Fynn Little als KP zeigte erneut, dass er in einer herausragenden Form und mittlerweile in der Lage ist, Spiele auch im Alleingang zu entscheiden. Seine Zuspiele zu Alison Deonna Hearthouse waren so präzise und schnell, dass sie auch von Rovers beiden Tackles nicht zu halten war und zwei Mal punkten konnte. „Mein Arm hat sich heute sehr gut angefühlt, deshalb hatte ich auch das Selbstvertrauen, wirklich zu werfen, obwohl der Winkel beim zweiten Mal eigentlich sehr schlecht war. Aber an solchen Tagen klappt das dann auch!“, so Hearthouse.

Bei den Rovers blieb die Offense blass, einzig Draft-Neuzugang und englische Nachwuchshoffnung Elsie Carter-Phillips stemmte sich gegen die drohende Niederlage. „Leider haben wir nach zwei Spielen noch keine Punkte auf dem Konto, dabei will ich endlich gewinnen!“, so Carter-Phillips enttäuscht.

Insgesamt wirkten die Rovers noch außer Form. „Wir sind mit der suboptimalen Vorbereitung überhaupt nicht klar gekommen. Aber ich werde meine Spieler*innen schon fit machen“, so Rovers-Trainer John Littleborough drohend.

 

Kerry Celtic vs. Dunfermline Thistle

0-0

Eine Partie zum Abgewöhnen erlebten die wenigen Zuschauer, die sich im EasyLoan Stadium eingefunden hatten. Und nicht wenige verließen das Stadion bereits weit vor Abpfiff. Auf dem Rasen herrschte zu dem Zeitpunkt gähnende Langeweile, an der sich auch bis zum Abpfiff nichts ändern sollte: Keinem Team gelang es, Punkte zu erzielen, sodass das erste 0-0 der Saison nur bis zum zweiten Spieltag auf sich warten ließ.

„Ich habe meine Spieler*innen zwar taktisch defensiv eingestellt, kann mich aber nicht erinnern, dass ich der Offense verboten habe, Punkte zu erzielen“, versuchte sich ein ratloser Seamus McKenna in Ironie. Der Trainer der Celtics konnte auch den Unmut der Fans verstehen: „Ganz ehrlich, ich wäre auch nach Hause gegangen. Es war kalt und hat geregnet, dazu bekommst du so eine Scheiße auf dem Feld zu sehen!“

Thistles Trainer Donall MacHughie war von dem Fehlschussfestival seines Teams ebenfalls nicht angetan: „Die Mannschaft hat nichts von dem umgesetzt, was ich ihr mit auf den Weg gegeben habe. Das grenzt schon an Arbeitsverweigerung! Der freie Montag ist auf jeden Fall erst mal gestrichen!“

 

Cheapside Sloggers vs. Conquerers of Saint Ives

10-50

Einmal mehr musste der Aufsteiger aus Birmingham erkennen, dass er noch nicht reif für die erste Liga ist. Das Spiel lief in weiten Teilen an den Sloggers vorbei, sodass die Conquerers keine Mühe hatten, aus allen Lagen zu treffen. Vor allem Nelly Williams und Sefi Ransome-Kuti nutzten die sich ihnen bietenden Chancen und trafen beide zwei Mal.

Auf der Gegenseite fiel nur Paul Munro positiv auf, allerdings zeigte vor die allem die Abwehr von Cheapside eine desolate Vorstellung. Den Tackles Paddy Gilbert und Dodger Finsbury gelang es kaum einmal, die gegnerischen Rusher zu stoppen, sodass Keeper Antonio Mancini auf verlorenem Posten stand.

Sloggers-Trainerin Winifred Catfish: „Die Conquerers haben unsere Schwächen eiskalt ausgenutzt. Wir sind blauäugig ins Verderben gelaufen. So kann das nichts werden.“ Conquerers-Torschütze Nelly Williams zeigte sich dagegen mehr als motiviert: „Ich hatte Bock!“

 

Wolverhampton Locks vs. Lincolnshire Saxons

30-20

Die Wolverhampton Locks sind nicht zu stoppen! Nach dem zweiten Spieltag grüßt der Aufsteiger von der Tabellenspitze, denn auch den Saxons gelang es kaum, das Defense-Bollwerk zu überwinden. „Ich rahme mir diese Tabelle ein, auch wenn es nur zwei Spiele sind bislang!“, freute sich Locks-KP Hannah Leibowitz.

Die Locks kamen im Laufe des Spiels nur zu wenigen Chancen, die sie aber nutzten. „Gnadenlos effektiv“, nannte Saxons-Trainer Henry Little die Spielweise. „Wir haben dagegen Chancenwucher betrieben. So kann das ja auch nichts werden. Wir haben nun nach zwei Spielen 0 Punkte. Ein klassischer Fehlstart!“

Locks-Trainer Duncan McPherson versuchte die Freude der Fans in die richtigen Bahnen zu lenken: „Das ist nur eine Momentaufnahme, es werden andere Zeiten kommen. Aber wir genießen das!“

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