Es war schon eine ganz große Leistung, die Miru Hapuku für den Ulster RC abgerufen hat: Gleich drei Mal landeten ems Kicks aus dem Spiel heraus im Netz der Locks – gefolgt von jeweils drei weiteren Treffern durch Kicker + Passer Ingrid Bengtsson. Das bedeutete am Ende des Spieltags sogar die Tabellenführung für das Team aus Nordirland, das sich minimal von Meister Victoria absetzen konnte.
Unten in der Tabelle tut sich derweil wenig: Obwohl die Rovers gewonnen haben, bleiben sie Schlusslicht – sind aber ganz dicht dran an Thistle und den Saxons. Es bleibt spannend!
Kerry Celtic vs. Magic Carmarthen
20:20
Will denn heute niemand gewinnen? Gleich drei Mal stand am Ende des 13. Spieltags ein Unentschieden auf der Anzeigentafel, einmal davon im EasyLoan Stadium von Kerry Celtic.
Beide Teams fuhren ein wahres Bollwerk in der Defense auf und machten es dem Gegner schwer, sich durch die Tacklereihen zu kämpfen. Zuerst gelang das Benthe van den Berg von Magic, die in der 7. Runde per Wurf für die Führung sorgte. Auch Kicker + Passer Hailey Parker-Hall traf anschließend vom Punkt aus, allerdings musste das Team danach einen Rückschlag hinnehmen, als die Hausherren in Person von Sadhbh Connell per Kick trafen und KP Jehan Rahim erhöhte. Nur dieses eine Mal kamen die Carmarthen-Tackle Gwenna Gilmore und Keket Salah gegen ihre Gegnerin zu spät und ließen Punkte zu.
Allerdings hatte van den Berg noch nicht genug und kämpfte sich in der letzten Runde der Partie gegen die beiden Tackle von Celtic, Bronwen Salmar und Tangaroa Nehua, durch, um erneut per Wurf den Ausgleich zu erzielen. Fix und fertig stand sie nach Abpfiff Rede und Antwort: „Das war ein hartes Stück Arbeit heute. Beide Teams haben hervorragende Defensivarbeit geleistet, das macht es für uns als Offense natürlich sehr schwer. Immerhin hat es für ein Unentschieden gereicht, das ist schon eine Belohnung nach so einer Partie!“
Celtics Right Tackle Bronwen Salmar war mit der Punkteteilung ebenfalls zufrieden: „Es passiert viel zu oft, dass eine kleine Unaufmerksamkeit am Ende eines so intensiven Spiels doch noch für eine Niederlage sorgt, deshalb bin ich froh über den Punkt.“
Lincolnshire Saxons vs. Southampton Rovers
10:20
Im Kellerduell in der Handerson & Sons Arena in Market Rasen standen sich die Traditionsvereine der Saxons und Rovers gegenüber. In einer zähen Partie setzten sich am Ende die Gäste durch – auch dank ihres Superstars Alessandro Locatelli, dem allerdings auch einige Fehltreffer anzulasten waren. Unterstützt wurde er von Erstrundenpick Elsie Carter-Philipps, die ebenfalls für Punkte sorgte. Keine Rolle spielte bei den Rovers dagegen Rusher Nr. 3, Manni Schlegel, der angeschlagen in das Match gegangen war: „Ich hatte unter der Woche eine Erkältung und bin noch nicht wieder 100 Prozent fit. Aber es ist gut zu sehen, dass die anderen beiden das Kind auch ohne mich geschaukelt haben!“, so der Deutsche aus der BRD.
Bei den Saxons traf aus dem Spiel heraus nur Shonda DuVernay – zu wenig, wie Trainer Henry Little feststellte: „Das Abstiegsgespenst hat es sich bei uns richtig gemütlich gemacht. Zwar ist die Saison noch lang, aber ich hätte nichts dagegen, wenn wir es zeitnah vertreiben würden!“
Letterkenny Casuals vs. Victoria on Sea
20:20
Meister RC Victoria on Sea kam bei den Aufsteigern von den Letterkenny Casuals am Sonntag nicht über ein 20:20-Unentschieden hinaus. Einzig Bertie Carrington zeigte sich in Normalform und traf, während KP Clement Lefèvre vom Punkt die Nerven versagten. „Das ist natürlich zu wenig, vor allem gegen einen Aufsteiger. Wobei man schon sagen muss, dass die Casuals wirklich gut gespielt und sich den Punkt verdient haben. Das will ich aber gar nicht als Ausrede gelten lassen“, hatte Carrington hinterher viel Lob für den Gegner über.
Bei den Casuals dominierte einmal mehr Rory McFinnell, der für die Punkte sorgte. Kicker + Passer Omagh O’Sullivan sprang hinterher für den immer noch „Sprachlosen“ (McFinnell hatte aufgrund von wiederholten politischen Äußerungen einen Maulkorb vom Verband bekommen) am Mikrofon ein und freute sich über das Unentschieden: „Wenn du als Aufsteiger gegen den Meister Punkte holen kannst, ist es natürlich herausragend. Aber heute wäre vielleicht sogar noch mehr drin gewesen. Victoria ist nicht mehr ganz so stark wie in der letzten Saison, das hat man heute gemerkt!“
Mancunian Pride vs. Cheapside Sloggers
50:20
Am Ende war es eine deutliche Angelegenheit für die Prides mit ihrem Zugpferd Colin Murphy, der wieder einmal für einige Punkte sorgte. Der Aufsteiger aus der Cheapside in Birmingham konnte dagegen nicht wirklich mit der Offensivpower der Gastgeber mithalten und musste am Ende Schadensbegrenzung betreiben. Sloggers-Keeper Antonio Mancini: „Es war schon bitter, wie ich die Bälle um die Ohren bekommen habe. Teilweise hat unsere Defense da wirklich nicht gut ausgesehen. Daran müssen wir arbeiten!“
Die Prides liegen aktuell voll auf Playoff-Kurs und freuten sich darüber, auch für das Torverhältnis etwas tun zu können. Right Tackle Kraigg Massiah: „Die Sloggers waren recht harmlos im Angriff, deshalb konnten wir da gut gegenhalten. Wenn der bzw. die Gegenspieler*in den Arm hebt und du schon weißt, wo der Ball hingehen soll, ist das schon die halbe Miete. Die waren heute leicht ausrechenbar!“
Dunfermline Thistle vs. Flower of Montrose
10:10
Eine ziemlich lahme Angelegenheit war das Duell im hohen Norden zwischen Dunfermline Thistle und Flower of Montrose im Pittencrief Park. Sorgte die „Battle of Scotland“ in der Vergangenheit stets für ausverkaufte Stadien und jede Menge Rummel erinnerte die Veranstaltung am Sonntag eher an einen gemütlichen Jahrmarkt für die ganze Familie.
Auch auf dem Rasen kam nicht recht Wettbewerbsstimmung auf, obwohl Thistle dringend einen Dreier gegen den Abstieg benötigt hätte. Trainer Donnall MagHughie kochte nach dem Spiel vor Wut: „Das war nichts heute! Wirklich gar nichts, kein Leben, kein Widerstand, kein Feuer, keine Leidenschaft! So kann das nichts werden mit dem Nichtabstieg! Ich muss jetzt ein ernstes Wort mit der Mannschaft reden. Niemand, wirklich niemand, hatte heute die richtige Einstellung!“
Auch sein Gegenüber Hamish Macdonald of Clanranald war unzufrieden: „Mir hat heute auch bei uns ein wenig die Leidenschaft gefehlt. Aber manchmal passt man sich da auch einfach dem Gegner an, der früh signalisiert hat, hier nicht viel reißen zu können.“
Bath Academics vs. Conquerers of Saint Ives
20:20
Mit dem 20:20-Unentschieden haben die Academics den Sprung auf den zweiten Tabellenplatz verpasst. Torschütze des einzigen Treffers aus dem Spiel heraus war Ratnasiri Sudu Rahim, der sich hinterher über eine verlorene Chance ärgerte: „Ich hatte am Ende noch eine Schusschance, aber der gegnerische Keeper hat den sensationell gehalten. Der ist noch sehr jung, aber ich sage ihm eine große Zukunft voraus!“ Der Angesprochene ist der Waliser Henry Matthews, der Erstrundenpick der Conquerers aus dem diesjährigen Draft. „Ein tolles Lob, das freut mich sehr. Aber ich hatte heute einfach einen guten Tag“, gab sich Matthews bescheiden.
Für die Conquerers traf unterdessen Sefi Ransome-Kuti per Kick, ehe KP Benjamin Patel nachlegte. „Dieser eine Punkt ist natürlich zu wenig, aber wir haben das Spiel über nicht genug investiert, um einen Dreier einzufahren“, gab Patel zu Protokoll.
Wolverhampton Locks vs. Ulster RC
10:60
Der Ulster RC setzt seinen Lauf fort und grüßt von der Tabellenspitze. Die Spieler*innen wussten nach der Partie auch genau, bei wem sie sich zu bedanken hatten und herzten Center Rusher Miru Hapuku minutenlang im Mannschaftskreis. Hapuku aus Neuseeland wurde im Anschluss auch zum „Player of the Match gewählt“ – kein Wunder mit drei versenkten Kicks. Dabei wusste em vor der Partie noch gar nicht, ob em überhaupt spielen kann: „Ich hatte heute Morgen fürchterliche Rückenschmerzen und die Befürchtung, mir da vielleicht einen Nerv eingeklemmt zu haben. Zum Glück konnte unser Masseur das beheben, sodass ich spielen konnte. Joah, und dann hatte ich einen Lauf!“
Die Wolverhampton Locks konnten über weite Strecken nur hilflos zusehen, wie Hapuku ein wahres Feuerwerk abbrannte. Vor allem die Defense war über weite Strecken völlig überfordert damit, den quirligen Center Rusher unter Kontrolle zu bekommen. „Hapuku ist so schnell und wendig, da ist es sehr schwer mit umzugehen“, erklärte Locks-Left Tackle Kulwinder Mahal anschließend. „Aber em hat heute auch eine ganz große Leistung gezeigt. Hut ab!“