Wenn zwei sich streiten…

Im irisch-nordirischen Duell zwischen Kerry Celtic und Ulster RC ging es um nicht weniger als die Tabellenführung der Brooms’n’Joy League. Aber wie heißt es so schön: Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte – und so zog Meister RC Victoria on Sea am Ende des Spieltags am den beiden Kontrahenten vorbei. In Birmingham fand unterdessen die brisante Begegnung zwischen den beiden Aufsteigern Sloggers und Locks statt…

Conquerers of Saint Ives vs. Dunfermline Thistle

20:50

Drei wichtige Punkte gegen den Abstieg konnten die Schotten von Dunfermline Thistle bei ihrem Auswärtsauftritt bei den Conquerers einfahren.

Die Gäste begannen mit einem Traumtor durch Left Rusher Issa Hegazy, der aus der halblinken Position Conquerers-Keeper Henry Matthews überraschte. Auch Kicker + Passer (KP) Florian Richter ließ sich nicht lumpen und sorgte beim anschließenden Kick für weitere 10 Punkte für Thistle.

Danach kam Saint Ives aber besser ins Spiel. Nelly Williams traf gleich zwei Mal per Wurf, gefolgt von KP Benjamin Patel, der das Spiel wieder offen gestaltete.

„Wir haben in diesem Moment aber die Nerven behalten und unseren Plan knallhart durchgezogen. So wie es vorher mit Trainer Donnall MacHughie abgesprochen war“, erzählte Bonnnie Macfarlane im Anschluss. Macfarlane sorgte letzten Endes mit zwei Kicks für die Siegpunkte bei Thistle, während sich Nelly Williams ärgerte: „Ich hatte es zum Schluss in der Hand – oder besser auf dem Fuß, habe aber leider den Ball nicht voll getroffen“, so der Right Rusher aus Ghana.

 

Ulster RC vs. Kerry Celtic

30:20

Zwar gilt die Partie zwischen Ulster (Nordirland) und Celtic (Irland) nicht als so explosiv wie das Derby zwischen Ulster und Letterkenny, angesichts der Vorfälle durch die Mysterikerbewegung zu Beginn der Saison waren die Sicherheitsvorkehrungen rund um das Ulster Stadium in Belfast am gestrigen Sonntag aber stark erhöht worden. Letztlich wurde es ein ruhiger Abend für die Einsatzkräfte, die bei diesem Spitzenspiel nicht viel zu tun bekamen.

Tabellenführer Celtic sorgte in Person von Sadhbh Connell für die ersten Punkte per Kick. Auch KP Jehan Rahim traf im Anschluss für ihr Team, das danach allerdings ins Straucheln kam. Ulster wurde in jeder Runde stärker und konnte schließlich durch Center Rusher Miru Hapuku und KP Ingrid Bengtsson ausgleichen, ehe Brian Ballymoney in der letzten Runde den Sack zumachte. „Wenn man ein Derby entscheiden kann, ist das natürlich immer etwas Besonderes“, so der Nordire Ballymoney. „Ich bin aber vor allem froh, dass es heute ruhig geblieben ist und wir uns ganz auf den Sport konzentrieren konnten.“

Die Auszeichnung als ‚Player of the Match‘ nahm er aus den Händen von Verbandspräsident Cormac Ó Cinnéide entgegen, der die Zuschauer*innen lobte: „Die Stimmung war wirklich toll heute. So muss es beim Derby sein, wenn sich alle auf das konzentrieren, worum es geht: den Sport!“

 

Cheapside Sloggers vs. Wolverhampton Locks

40:20

Neben dem Derby in Nordirland kreuzten zwei weitere Vereine die Klingen, die sich nicht wirklich grün sind: In Highgate in Birmingham kam es zum Aufeinandertreffen der beiden Aufsteiger Cheapside Sloggers und Wolverhampton Locks. Die beiden Vereine mögen sich nicht nur aufgrund der geringen Entfernung zwischen den beiden Städten nicht. Allerdings beschränkten sich die Auseinandersetzungen in diesem Spiel auf verbale Attacken aus den Kurven. Nachdem die Locks durch Rebecca-Isobel Furneaux-Smith in Führung gegangen waren, jubelte die mit Locks-Fans voll besetzte Ostkurve bereits. Dann aber schlug die Stunde der Sloggers, die bald das Spiel durch Paolo Munro und Jolene Cunningham drehten.

„Gejubelt wird erst zum Schluss. Und ich freue mich sehr, dass wir dieses Derby für uns entscheiden konnten, denn mit diesen drei Punkte lässt es sich hervorragend leben“, gab Sloggers-Präsident John Jacob Holyoake anschließend süffisant zu Protokoll und nippte an seinem Champagner.

Locks-Manager Narinder Darshi reagierte dagegen ungehalten auf die Niederlage und deutete Ungereimtheiten hinter den Kulissen an: „Unsere Kabine war nicht entsprechend vorbereitet, wie man es aus unserer Liga gewohnt ist. Auch unsere Trikots waren plötzlich verschwunden, und wenn wir nicht selbst für neue Trikots in letzter Minute gesorgt hätten, dann hätten wir gar nicht antreten können. Aber wen wundert es, dass so etwas aus der Cheapside kommt. Da ist der Name quasi Programm!“

 

Southampton Rovers vs. Mancunian Pride

30:30

Über das Unentschieden ärgerten sich beide Clubs gleichermaßen: Die Rovers, weil es ihnen im Abstiegskampf nicht ausreicht und die Prides, weil Spieler Colin Murphy den Siegtreffer auf dem Fuß hatte, aber kläglich an Keeper Katinka Korasova scheiterte.

Zunächst spielte allerdings vor allem einer: Alessandro Locatelli war offenbar fest entschlossen, der Welt zu zeigen, dass er sein Geld wert ist und legte los wie die Feuerwehr. Allerdings zeigte sich darin auch das Problem, das die Rovers mit ihrem Superstar haben, denn Locatelli will die Punkte am liebsten alle alleine erzielen. Mannschaftsdienlich war sein Spiel also nicht, weshalb sich Rusher-Kollege Manni Schlegel hinterher ärgerte: „Ich stand zwei Mal völlig alleine auf meiner Seite, aber Alessandro hat mich nicht gesehen – oder sehen wollen! Mehr sage ich dazu nicht!“

Bei den Prides stand einmal mehr Colin Murphy im Fokus, der sich allerdings an den Maulkorb vom Verband hielt und nicht für Interviews zur Verfügung stand. Stattdessen stellte sich Badou Saneh den Reporter*innen: „Eigentlich bin ich mit dem Spiel ganz zufrieden, mein Kick hat immerhin gesessen. Natürlich ärgert sich Colin nun über seinen Fehlschuss, aber sowas passiert halt. Schade um die zwei Punkte, die uns durch die Lappen gehen.“

 

Letterkenny Casuals vs. Bath Academics

35:40

Loki Olsson und Roberto Gómez stellten sich nach dem knappen Sieg gemeinsam der Presse. Die beiden Tackle von Bath, die auch privat ein Paar sind, sahen sich in der Halbzeitpause in der Kabine harscher Kritik von Trainer Paul Ethan Burberry ausgesetzt. „Das war wirklich nicht gut, was wir da abgeliefert haben“, so der Schwede Olsson. „Wir hatten Glück, dass die gegnerische Offense heute kein Zielwasser getrunken hat, sonst wären wir schon zur Pause heillos hinten gelegen!“, pflichtete Gómez seinem Ehemann zu.

Auf der anderen Seite war vor allem Kicker + Passer Omagh O’Sullivan derjenige, der die Kritik einstecken musste. Sein Fehlwurf sorgte für die fehlenden fünf Punkte, die am Ende die Niederlage für die Casuals besiegelten. Die eigenen Fans pfiffen den ungeliebten Nordiren im Team der irischen Casuals gnadenlos aus. Teamkollege Olufemi Abdulkareem sprang ihm bei: „Wir gewinnen als Team und verlieren auch als Team. Wenn mein Wurf einige Runden zuvor drin gewesen wäre, hätten wir vielleicht auch gewonnen! Das ist also nicht fair von den Fans!“

 

Victoria on Sea vs. Magic Carmarthen

40:20

Meister Victoria konnte sich beim Heimspiel an der High Air Road einmal mehr auf seine beiden herausragenden Rusher Bertie Carrington und Winston-Wilbur Wilmington verlassen, die beide in einer bestechenden Form sind und sich weiter für die englische Nationalmannschaft empfehlen. Gegen phasenweise stark aufspielende Waliserinnen sorgten die beiden für die entscheidenden Punkte in Zusammenarbeit mit KP Clement Lefèvre. Der Franzose fühlt sich mittlerweile auf der Isle of Wight sehr zuhause, wie er anschließend erzählte: „Ich mag die Luft auf der Insel, es riecht immer nach Meer. Und das Geschrei der Möwen zaubert mir jeden Tag ein Lächeln ins Gesicht“, so der gebürtige Pariser.

Bei den Gästen aus Carmarthen war die Stimmung nach der Niederlage dagegen sehr gedrückt. „Wir nähern uns leider wieder den Abstiegsrängen, dabei hatten wir uns fest vorgenommen, in dieser Saison damit nichts zu tun zu haben. Aber die Abstimmungen passen einfach zu oft nicht“, monierte Left Tackle Keket Salah, die durch den Draft zu Magic gestoßen war. „Die Spielerinnen müssen mehr miteinander reden auf dem Platz“, betrieb auch Trainer Magnus Thompson Fehleranalyse.

 

Flower of Montrose vs. Lincolnshire Saxons

10:20

„Das war Rugby zum Abgewöhnen! Daran gibt es auch nichts zu beschönigen! Klar haben die Defenses ganze Arbeit geleistet, aber ein Rugbyteam besteht nun mal aus Defense und Offense. Und da gab es heute Versagen auf ganzer Linie“, lautete das vernichtende Urteil von Flowers-Trainer Hamish Macdonald of Clanranald nach der Heimspielniederlage gegen die Saxons.

Erst in der 11. Runde gelang es überhaupt einem Team zu punkten: Aria Pivendale traf per Kick für die Saxons, denen die Führung auch nicht mehr zu nehmen war, obwohl Alison Deonna Hearthouse für die Gastgeber direkt im Anschluss punkten konnte. Allerdings versagten Kicker + Passer Fynn Little anschließend vom Punkt die Nerven.

„Wir stecken mitten im Abstiegskampf, schönen Rugby können wir uns zur Zeit nicht leisten. Daher bin ich sehr zufrieden“, fiel das Urteil bei Saxons-Trainer Henry Little dagegen positiv aus. Da allerdings auch die direkte Konkurrenz im Tabellenkeller punkten konnte, stehen die Zeichen auch weiterhin nicht auf Entspannung bei dem Club aus Nordostengland.

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