Es wird noch einmal spannend: Tabellenführer Ulster patzt erneut, was dazu führt, dass Bath als erster Verfolger bis auf einen Punkt dran ist. Dagegen stellen sich die ersten Trainer*innen aus dem Tabellenkeller auf einen möglichen Abstieg ein.
Southampton Rovers vs. Magic Carmarthen
15-40
Hatte er in der Vorwoche noch den Tabellenführer im Alleingang erlegt, zeigte Rugby-Superstar Alessandro Locatelli in dieser Woche sein anderes Gesicht. Nichts wollte ihm gelingen, seine Würfe und Kicks segelten meilenweit am Tor vorbei. Seinen Frust ließ der Italiener an den Teamkolleg*innen aus, was die eigenen Fans mit lautstarken Pfiffen quittierten. Ein Spieler, der sich gegen die eigene Mannschaft stellt, das kam im Harbour Stadium so gar nicht an. „Wir haben als Team verloren, aber das müssen wir nun intern erst mal verarbeiten. Was Alessandro da gemacht hat, geht überhaupt nicht. Das ist ganz schlechter Stil“, kritisierte ihn sein Trainer John Littleborough.
Genützt hat es ohnehin nichts, denn Magic ließ sich auch von der aufgeheizten Atmosphäre nicht beeindrucken und stellte von Anfang an klar, dass sie die drei Punkte mit nach Hause nehmen wollen. „Ich bin sehr beeindruckt von meinen Spieler*innen. Sie haben genau das umgesetzt, was wir vorher besprochen haben, ich habe absolut nichts auszusetzen“, so ein glücklicher Magic-Trainer Magnus Thompson im Anschluss.
Flower of Montrose vs. Kerry Celtic
20-20
Eine ausgeglichene Partie bekamen die knapp 4.000 Fans in der nicht ausverkauften SaferFun Arena zwischen den Gastgeber:innen von Montrose und den irischen Gästen zu sehen. „Wir hätten auch noch drei Wochen länger spielen können. Ich glaube nicht, dass es einen Sieger gegeben hätte“, zuckte Kicker + Passer Fynn Little von Montrose ratlos die Schultern.
„Es gibt solche Spiele. Wir müssen nun analysieren, wo genau wir uns verbessern können und dann nächste Woche wieder angreifen“, kommentierte Liam Barrax von Celtic das Spiel. Er hatte mit einem Kicktreffer für die Punkte seiner Mannschaft gesorgt.
„Wir waren nicht aggressiv genug. Die Körperspannung hat gefehlt, das hat den Gegner ermutigt, mehr zu wagen. Deshalb haben wir unsere Führung verspielt“, so Flowers-Trainer Hamish Macdonald of Clanranald.
Bath Academics vs. Lincolnshire Saxons
25-0
Lange Zeit begegneten sich die beiden Defenses am Sonntag auf Augenhöhe, dann führte ein Missverständnis bei den Saxons zu den ersten Punkten des Spiels für die Academics und leitete gleichzeitig die Niederlage der Gäste ein. „Ich hab den Rusher schlichtweg nicht gesehen. Hätte ich den Kopf nur minimal mehr gedreht, wäre er mir im Augenwinkel aufgefallen, aber so sieht das natürlich extrem blöd aus. Leider konnte unsere Offense das nicht mehr wettmachen. Diese Niederlage nehme ich auf meine Kappe“, erklärte Saxons-Tackle Meshach Ekuban seinen Fehler, den Colleen McNamara zu einem Kicktreffer nutzen konnte.
„Respekt an die Saxons, sie haben sich lange gewehrt. Es war ein Geduldsspiel mit einem glücklichen Ende für uns“, schlussfolgerte Laryn Hale Pickering, Kicker + Passer von Bath, die zum Abschluss ihren Wurfversuch vergab. Trotzdem langte es zum Sieg für ihr Team, während sich die Saxons auch weiterhin in akuter Abstiegsgefahr befinden.
Letterkenny Casuals vs. Mancunian Pride
10-40
„So langsam aber sicher müssen wir uns der Realität stellen: Es wird verdammt hart, den Abstieg noch zu verhindern. Wir haben einfach nicht das Spielermaterial, um in der ersten Liga mitzuhalten. Es reicht zwar hier und da mal, um die Großen zu ärgern, aber nicht, um dauerhaft hier um Punkte mitzuspielen. Aber das ist auch okay, wir sind nur ein kleiner Verein. Wir freuen uns über jeden Auftritt in dieser Liga“, fasste Casuals-Trainer Eion O’Hare die Situation seines Clubs nach der erneuten Niederlage zusammen. Aktuell stehen die Casuals auf dem vorletzten Tabellenplatz, während der Gegner aus Manchester um die Teilnahme an den Playoffs kämpft.
Zum Spielverlauf: Marcus Gore sorgte schnell für klare Verhältnisse: Seine beide Kicktreffer verdoppelte Kicker + Passer Nauka Smirnowa umgehend, sodass der Sieg für die Prides zu keinem Zeitpunkt gefährdet war. Gore empfahl sich erneut für die englische Nationalmannschaft, der er schon einmal angehört hatte. Zuletzt wurde er allerdings nicht mehr berücksichtigt – vielleicht ändert sich das bald? „Das wäre schön, ist aber nicht meine oberste Priorität. Ich möchte mit den Prides in die Playoffs, alles andere wäre ein Bonus“, so Gore.
Cheapside Sloggers vs. Ulster RC
15-10
Nach der Niederlage am vergangenen Wochenende hatte Tabellenführer Ulster einiges gutzumachen und setzte die Gastgeber von den Sloggers von Anfang an mächtig unter Druck. Allerdings zeigte die Defense starke Nerven und wehrte jeden Angriff bravourös ab. In Runde 8 belohnte sich Cheapside für den couragierten Auftritt und ging durch einen Wurftreffer von Paolo Munro in Führung. Ulster war geschockt und konnte den eigenen Angriff erneut nicht im Tor unterbringen, sodass Munro erneut zum Zug kam und wieder traf. Im Anschluss warf Ulster alles nach vorne und kam zwar noch zu zwei Treffern durch Brian Ballymoney und Rene Stochz. Weil aber Kicker + Passer Ingid Bengtsson ihre beiden Versuche daneben setzte, musste Ulster die Heimreise erneut als Verlierer antreten.
„Ich weiß noch gar nicht, was ich dazu sagen soll. Die haben sich mit allem gewehrt, was da war und wir haben es einfach nicht geschafft, die Wege zu finden, um zu treffen. Ich bin sehr enttäuscht“, so Kicker + Passer Ingrid Bengtsson von Ulster.
„Wir freuen uns natürlich über die Punkte und senden Grüße an den Rest der Liga. Nun wird es noch mal spannend an der Spitze“, gab Sloggers-Manager Clifford Barnes nach dem Spiel zu Protokoll.
Dunfermline Thistle vs. Victoria on Sea
10-30
Einen erschreckend schwachen Auftritt lieferte Dunfermline Thistle zuhause im Pittencrief Park gegen Victoria ab. Viele Zuschauer*innen verließen bereits vor Abpfiff das Stadion, was Tackle Nikolaj Antonov so richtig auf die Palme brachte: „Ich verstehe den Frust, aber wir brauchen die Unterstützung! Ich kann doch auch nicht einfach vom Spielfeld gehen, wenn ich keine Lust mehr habe!“
Victoria kam mit Minimalaufwand ins Ziel, einzig Bertie Carrington zeigte eine gute Leistung, während sich der Rest offenbar schonte. Mehrfach wurde dem Ball nicht nachgegangen oder die Zweikämpfe ausgelassen, was Trainer Gordon of Roxburghe hinterher kritisierte: „Das ist respektlos dem Gegner gegenüber, sowas macht man nicht. Das grenzt schon an Arbeitsverweigerung! Morgen wird es ein Straftraining geben!“
Für Thistle wird die Luft im Abstiegskampf immer enger, das Team von Trainer Donnall MacHughie steht auf dem letzten Tabellenplatz, rettende Ufer rückt in immer weitere Ferne.
Conquerers of Saint Ives vs. Wolverhampton Locks
20-30
Das Spiel zwischen den Locks und Gastgeber Saint Ives stand kurz vor dem Ende, da rückte der Sport ganz weit in den Hintergrund: Nach einem Zusammenprall mit dem gegnerischen Tackle blieb Rusher Sefi Ransome-Kuti von den Conquerers reglos auf dem Feld liegen. Erst das beherzte Eingreifen ihrer Mitspieler*innen verhinderte Schlimmeres, denn sie hatte bei dem Aufprall ihre Zunge verschluckt. Nachdem sie medizinisch versorgt wurde und signalisieren konnte, dass es ihr einigermaßen gut geht, wurde das Spiel unter Einverständnis beider Teams abgebrochen.
„Die Niederlage heute ist vollkommen irrelevant. Die Hauptsache ist, dass es Sefi gut geht. Ich konnte eben schon kurz mit ihr sprechen, sie wird nun eingehend versorgt und beobachtet. Ich wünsche ihr eine schnelle Genesung!“, erklärte Conquerers-Präsident Nii Ashitey Shatta im Anschluss.
„So möchte man natürlich nicht gewinnen. Aber um den Sport ging es gestern auch nicht mehr. So ein junges Mädchen, ich hoffe, sie kommt schnell wieder auf die Beine“, kommentierte Locks-Trainer Duncan McPherson die Szene.