Topteams straucheln vor Sommerpause

Am letzten Spieltag vor der Sommerpause kam es zum Fernduell um die Tabellenspitze zwischen den Lincolnshire Saxons, die zuhause die Shropshire Sheep empfingen und den London Foreigners, die es mit den Harrington Harriers zu tun bekamen. Beides eigentlich machbare Aufgaben, dennoch kam es anders…

Pittenweem RC vs. Snowdonian Eagles

30-5

Nein, so richtig lief es nicht für den Pittenweem RC in dieser Hinrunde. Bislang vor allem als Ausbildungsverein bekannt, konnten die wenigstens Spieler*innen dieses Jahrgangs überzeugen und so fand sich das Team auf dem letzten Tabellenplatz wieder.

Am letzten Spieltag vor der Sommerpause waren die Snowdonian Eagles zu Gast – und Pittenweem wollte sich wenigstens gebührend bei den Fans verabschieden. Von der ersten Sekunde an ging das Team von Trainer Banafsha Dasti engagiert zu Werke und erzielte folgerichtig durch Ernestine Duffey die ersten Punkte: Sie traf per Wurf, ehe Kicker & Passer Walter Treadway verdoppelte. Dass die Eagles nicht kampflos aufgeben wollten, machte im Anschluss Odhran O’Tierney klar, allerdings konnte sein K&P Zack Lennox nicht helfen und vergab seinen Schussversuch.

Die Mittelphase der Partie war geprägt von schlechten Defenseleistungen auf beiden Seiten: Fast jeder Angriff mündete in einem Schuss- bzw. Wurfversuch, jedoch waren stets die beiden gut aufgelegten Keeper oder das Aluminium zur Stelle. Und so war es William Doncaster vorbehalten, das Spiel zu entscheiden: Er traf per Kick für Pittenweem, ehe Treadway verdoppelte und ein Heimsieg bejubelt werden durfte. „Das war ein hartes Stück Arbeit, aber jetzt ist erst mal Sommerpause. Vorher geht es aber noch ins Tipsy Tavern, wo wir gemeinsam mit den Fans ein Bierchen trinken werden!“, freute sich Doncaster.

 

London Foreigners vs. Harrington Harriers

20-55

Die letzten Spiele verliefen außerordentlich gut für die Harriers: Das neu gegründete Team, dem kaum jemand überhaupt einen Punktgewinn zugetraut hatte, konnte sich durch drei Siege in Folge sogar in der Tabelle vom letzten Platz hocharbeiten. „Meine Spieler*innen haben Blut geleckt, alle sind heiß darauf, noch mehr Spiele zu gewinnen“, gab ein hoch motivierter Trainer Benedict Deveraux-Montmorency vor dem Spiel zu Protokoll. Dazu hatte er seine Mannschaft erneut umgestellt und Livia May, die im vergangenen Spiel ihren ersten Auftritt auf dem Spielfeld hatte, in die Startformation beordert. Auf die Bank musste dagegen Kenan Trevelyan, der in den letzten Wochen nicht überzeugen konnte und zudem leicht angeschlagen war.

Die erste Aktion des Spiels gehörte Harriers-Kicker & Passer Vincent Kanouté, der einen schnellen Pass zu Frances Nigellus warf, die wiederum ins untere rechte Ecke zielte. Den Kick5-Versuch versenkte Kanouté ebenfalls im Tor, sodass die Harriers gleich mit 10-0 in Führung gingen.

Während die London Foreigners, für die es um nicht weniger als die Tabellenführung ging, sich von diesem Schock noch nicht erholt hatten, schlugen die Harriers erneut zu: Thane Mullen traf per langem Kick und Kanouté erhöhte erneut auf nun 30-0 für die Gäste.

Die Londoner fanden nur sehr schwer ins Spiel und liefen sich immer wieder in der Harriers-Defense fest. Vor allem Liam Spencer gelang erneut eine klasse Partie gegen die konfus agierende Offense der Foreigners. Die eigene Offense dagegen war kaum zu bremsen: Nigellus landete einen weiteren Wurftreffer und auch Mullen traf erneut, bis endlich auch den Foreigners ein erster Punkterfolg gelang. Zwar war Harriers-Keeper Pauline of Rubin noch mit den Fingerspitzen am Ball, konnte den Wurf von Jaspal Rani jedoch nicht mehr festhalten. Auch beim weiteren Treffer durch Grace Shaw ahnte sie die Ecke, aber der Wurf war zu platziert, um ihn noch am Pfosten außen vorbei zu lenken.

Während die Harriers nach Abpfiff ihren vierten Erfolg in Serie feierten und damit bis auf Platz 5 in der Tabelle kletterten, ließen die Londoner die Köpfe hängen. „Wir hatten die Chance, heute die Tabellenführung zu übernehmen, aber unsere Leistung war wirklich unterirdisch. Glückwunsch an den Gegner, das war ein sehr starker Auftritt“, gratulierte Left Tackle Noa Cohen anschließend artig.

Liam Spencer von den Harriers, als Player of the Match ausgezeichnet, freute sich zwar über die Leistung, bedauerte aber den Zeitpunkt: „Sehr schade, dass nun Sommerpause ist. Ich hoffe, wir können die Form bis Ende August halten. Aber ich sehe uns auf einem guten Weg für die Rückrunde. Wer weiß, wo wir am Ende stehen!“

 

Cheapside Sloggers vs. Mercia Athletic

10-40

Beim gefallenen Spitzenteam aus Mercia saß nach der Trainerentlassung von Magnus Thompson am letzten Wochenende am Sonntag Manager Thomas of Carnarvonshire auf der Bank. „Wir nehmen uns alle Zeit der Welt, um einen neuen Trainer oder eine neue Trainerin zu finden. Das werden wir in Ruhe in der Sommerpause erledigen. Bisher habe ich das Training geleitet – ich war schließlich auch mal Spieler und zwar kein schlechter“, erklärte er vor dem Spiel.

Und tatsächlich wirkte es so, als ob Mercia der Wechsel gut tun würde: Wie befreit spielte das Team auf und zeigte endlich etwas von dem Rugby, den vor der Saison alle von Athletic erwartet hatten. Das mündete gleich zu Beginn in einen Kicktreffer durch Virendra Basak, den K&P Melanie Jung verdoppelte. Auch Gwendolyn Avonlea reihte sich in die Liste der Torschütz*innen ein: Gleich zwei Mal war sie per Wurf erfolgreich, ehe Jung jeweils ihre Kick5-Versuche verwandelte.

Die Sloggers dagegen legten einen ganz schwachen Auftritt hin, den Trainerin Winifred Catfish hinterher so erklärte: „Wir kriechen auf den letzten Metern in Richtung Sommerpause. Die Köpfe sind leer, einige Spieler*innen angeschlagen. Wir brauchen jetzt erst mal alle eine Pause vom Rugby.“ Einzig Jolene Cunningham zeigte sich in Normalform und verwandelte einen ihrer Kicks, mehr als Ergebniskosmetik war jedoch nicht drin.

 

Lincolnshire Saxons vs. Shropshire Sheep

10-35

„Uff, das war haarscharf! Ich glaube, wir müssen uns bei den Harriers bedanken, dass wir noch Tabellenführer sind. Unsere Leistung heute war jedenfalls überhaupt nicht gut. Da gibt es auch gar nichts dran zu beschönigen. Am Ende hatten wir einfach Glück, dass die Foreigners auch nicht gewinnen konnten. So gehen wir noch mit einem lachenden Auge in die Sommerpause“, gab ein erleichterter Henry Little, Trainer der Saxons, zu Protokoll. Zuvor hatte sich sein Team von forsch auftretenden Sheep die Butter vom Brot nehmen lassen.

Schon im ersten Angriff gelang Archie Martin ein Kicktreffer für die Gäste aus Shropshire, dessen Punkte K&P Harry Wilson per Kick10 verdoppelte. Auch Megan Kelly stellte ihre gute Form unter Beweis und traf einmal per Wurf und einmal per Kick, ehe Forbia Kennedy die Saxons mit ihrem Wurftreffer ins Reich der Lebenden zurückholte. Doch für eine Aufholjagd war es da schon zu spät, die Sheep gewannen das Spiel gegen den Tabellenführer überraschend deutlich, aber hochverdient.

Shropshires Right Tackle Charles Cox freute sich über das Abschneiden seines Teams, das durch den Sieg momentan auf Platz 3 in der Tabelle steht: „Wir hatten uns einiges vorgenommen – und die Umsetzung ist uns super gelungen. Wir sind schon oft verspottet worden wegen unsere Liebe zu Schafen und unserem familiären Umfeld, aber heute konnte wir unter Beweis stellen, dass wir daraus auch Kraft ziehen. Bei uns steht jeder für jede ein!“

 

Bushwackers London vs. Merseyside Athletic

20-20

Die Pfiffe wurden immer lauter: Die Fans der Bushwackers aus London und von Merseyside aus Liverpool waren sich einig: Diese Partie war einfach nur langweilig! So dauerte es bis zur 7. Runde, ehe erstmals Punkte auf der Anzeigentafel gut geschrieben wurden: Bram Stoker und K&P Logan Plymouth trafen per Kick für die Gastgeber*innen. Wer nun aber dachte, dass Athletic dadurch aus der Lethargie gerissen werden würde, sah sich getäuscht. Auch weiterhin agierte das Team von Trainer Peter Molesworth ängstlich und zurückhaltend. Als die ersten Fans bereits auf dem Weg aus dem Railway Stadium waren, gelang Talek Buglehole dann doch noch ein gescheiter Angriff, der prompt im Tor von Bushwackers-Keeper Vincent Fleetwood endete und zum Unentschieden reichte. „Ein lauer Sommerkick. Rugby zum Vergessen. Mehr will ich dazu gar nicht sagen, das war heute einfach nichts“, erklärte Molesworth im Anschluss.

Die Bushwackers waren dagegen enttäuscht, sich doch noch von den drei Punkten verabschieden zu müssen: „Einfach nur scheiße. Das war ein Fehler zu viel heute und dann endet das ganze im Maximalfrust“, zeigte sich Left Tackle Zartash Bhabra untröstlich. „Ich brauch jetzt dringend Urlaub!“

 

Den gibt es jetzt auch und zwar bis zum 28. August. Die Teams der Honour League gehen nun in die wohl verdiente Sommerpause, wo vor allem erst einmal Urlaub und Regeneration auf dem Programm steht, bevor es weitergeht mit Training und ersten Testspielen. Zuvor stehen allerdings noch die letzten Spieltage der Brooms’n’Joy League und der Europapokal auf dem Programm, an dem als Vertreter der Britischen Inseln Meister Flower of Montrose teilnehmen wird.

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