Nach der Niederlage im Europapokalfinale gegen Paranoia Plovdiv musste Flower of Montrose am Wochenende wieder in der Brooms’n’Joy League ran, wo es nach der Sommerpause mit dem 14. Spieltag weiterging. Konnte das Team die Niederlage rechtzeitig verkraften?
Mancunian Pride vs. Cymru Union of Ferndale
30-25
„Wow, das war eines der intensivsten Spiele der letzten Jahre, würde ich sagen. Diese Energie auf dem Spielfeld hat sich auch auf die Fans übertragen. Ich glaube, am Ende haben alle im Stadion gestanden. Einfach nur wow!“ Prides-Tackle Kraigg Massiah war nach dem Spiel gegen Ferndale noch immer geflasht.
In der Tat lieferten sich die beiden Teams ein hochspannendes Spiel mit dem besseren Ende für den Club aus Manchester. Nachdem Jonah Pritchard mit einem Wurf die Gäste zunächst in Führung bringen konnte und auch im weiteren Verlauf der beste Spieler auf dem Platz blieb, konnte Solomon Addo mit einem Kicktreffer die Partie zugunsten der Prides drehen. In der Folge wechselte mehrfach die Führung, bis am Ende die Gastgeber*innen knapp die Hoheit behielten. „Schade, eigentlich hätte dieses Spiel keinen Sieger gebraucht“, bedauerte Tackle Ferndales Gunnar Odenberg nach Abpfiff die Niederlage seines Teams.
Dunfermline Thistle vs. Letterkenny Casuals
5-20
Ganz anders lief dagegen das Spiel im Pittencrief Park zwischen Thistle und den Casuals. Beide Clubs stecken bis zum Hals in Abstiegssorgen und das hatte Auswirkungen, denn es traute sich kaum jemand, mal forsch auf das gegnerische Tor los zu marschieren. Letztlich entschied Rory McFinnell das Spiel, der zunächst einen Kicktreffer aus der Distanz landete und anschließend nochmals per Wurf punkten konnte, während für die Gastgeber*innen nur Kincaid Hamilton mit einem Wurf erfolgreich war.
„Not gegen Elend, aber wenn du bis zum Hals in der Scheiße steckst, kannst du halt auch keinen guten Ball mehr spielen. Immerhin haben wir nun drei Punkte mehr auf dem Konto“, kommentierte McFinnell in seiner gewohnt ruppigen Art das Spiel.
Kerry Celtic vs. Wolverhampton Locks
0-20
Kaum hatten die Locks die Partie eröffnet, marschierte Thomas O’Connor mit dem Ball Richtung Tor der Ir*innen und setzte zum Kick an. Allein: der Ball ging mehrere Meter daneben. Im Anschluss gab es viel Hin und Her, ohne dass sich ein Team entscheidend durch die gegnerische Defense arbeiten und punkten konnte. Also musste wieder O’Connor ran, der sich erneut ein Herz nahm und in Runde 7 nochmals zum Kick ansetzte. Dieses Mal saß der Schuss und auch der Kick10 von Kicker & Passer Hannah Leibowitz landete zwischen den Stangen, sodass die Locks einen überraschenden Sieg gegen Celtic einfahren konnten. „Dreistigkeit siegt, hab ich mir in Runde 1 gedacht und einfach abgezogen. Naja, hat nicht geklappt. Der andere Schuss war dagegen schon sehr platziert, da hab ich mir die Zeit gelassen“, erklärte O’Connor im Anschluss.
Die irische Offense brachte dagegen nicht viel zustande, was Trainer Seamus McKenna hinterher auf die Palme brachte: „Im Geschichten aus dem Urlaub erzählen, waren sie alle ganz groß. Aber heute mal was auf dem Spielfeld reißen, war scheinbar nicht möglich!“
Victoria on Sea vs. Magic Carmarthen
15-30
Einen Tag zum Vergessen erlebte Victoria on Sea. Im ausverkauften Stadion an der High Air Road mussten die Fans mit ansehen, wie ihr Favorit erst standesgemäß durch einen Kick von Winston-Wilbur Wilmington in Führung ging, ehe K&P Clement Lefèvre seinen Kick10-Versuch versemmelte. Schon als Glesni Galeforth per Wurf für die Gäste traf und anschließend Kicker & Passer Hailey Parker-Hall ihren Kick5 versenkte, schwante einigen auf der Tribüne nichts Gutes. „Wir sind in dieser Saison nicht stabil genug, um einen Vorsprung anständig nach Hause zu bringen. Und wenn wir erst mal hinten liegen, dann gibt es kein Halten mehr“, unkte Clubpräsident Edmund Little-Wittenham auf der Ehrentribüne.
Und so kam es dann auch, denn ein weiterer Wurftreffer von Lucas May reichte nicht, um den Kicktreffer von Magics Damen zu egalisieren. Damit kommt Victoria den Abstiegsplätzen gefährlich nahe, während Magic Carmarthen nach oben schielen darf.
Conquerers of Saint Ives vs. Southampton Rovers
0-30
Die Defense der Conquerers hielt das Team von Trainer Athelwulf Nithercott zwar lange im Spiel, am Schluss musste man sich aber doch der Übermacht der Rovers geschlagen geben: „Was willst du machen. Die haben da Leute auf dem Platz, von denen können wir hier nur träumen. Für das Geld, was mein ganzes Team verdient, würde ein Locatelli wahrscheinlich nicht mal aufstehen morgens!“, kommentierte der Trainer frustriert.
Dabei spielte Locatelli an diesem Sonntag nur eine untergeordnete Rolle beim Sieg seiner Farben. Vor allem Elsie Carter-Phillips war es zu verdanken, dass die Rovers letztlich einen ungefährdeten Sieg einfahren konnten. Sie und K&P Olly Hawkins landete ihre Schüsse im Tor, Locatellis Wurf war da nur das Sahnehäubchen.
Auf der anderen Seite versuchte vor allem Schelju Naidenov immer wieder sein Glück für die Conquerers, seine Versuche blieben allerdings alle in den Armen von Rovers-Keeper Katinka Korasova hängen. Im Anschluss durften die Rovers sogar noch feiern, als das Ergebnis aus Montrose eintrudelte, denn deren Unentschieden bedeutete gleichzeitig, dass die Rovers die Tabellenspitze erobern konnten.
Flower of Montrose vs. Ulster RC
0-0
„Nur weil es auf dem Papier ein Spitzenspiel ist, heißt es nicht, dass die Fans viel geboten bekommen. Das war heute zwar eine taktische Defense-Meisterleistung beider Seiten, aber sicherlich eher etwas für die Kategorie Taktikfüchse im Publikum“, kommentierte Ulster-Trainer Adam Applerose das punktlose Unentschieden.
Bei Montrose war man dagegen angefressen: Nur eine Woche nach der Niederlage im Europapokalfinale war man nun auch noch die Tabellenführung in der heimischen Brooms’n’Joy League los. „Die Defense hat heute ein richtig gutes Spiel abgeliefert, das stimmt. Aber ich erwarte von meiner Offense eben auch, dass sie Mittel und Wege findet, um sich auch in so einem Spiel durchzusetzen. Sonst wird es natürlich auch nichts mit Titeln. Weder international, noch national“, wetterte Trainer Hamish Macdonald of Clanranald.
Maidstone Gardeners vs. Bath Academics
25-10
Nachdem die Gardeners in den ersten Partien nach ihrem Aufstieg alle in der Liga geschockt hatten und lange ganz oben zu finden waren, verliefen die letzten Spiele vor der Sommerpause dagegen ernüchternd. Immer weiter wurde die Mannschaft nach mehreren Niederlagen in Folge nach unten durchgereicht.
Doch damit ist nun Schluss, denn nach Rückstand gelang am Ende doch noch ein Sieg gegen Bath. „Das war heute ein ganz wichtiger Sieg, denn wir wollen auf keinen Fall wieder absteigen. Und Bath ist beileibe kein Fallobst. Ich bin sehr stolz auf meine Kolleg*innen“, freute sich Sapphire Hopkins, deren Punkte zum Sieg beigetragen hatten.
Bei Bath haderte man dagegen mit der Leistung des Schiedsrichters, der ein angebliches Foul an Elizabeth Cynthia Pickering nicht geahndet hatte. „Ich war gerade dabei, meinen Schuss anzusetzen, der hätte gepasst. Stattdessen werde ich brutal umgetreten. Das geht doch so nicht!“, echauffierte sich die Betroffene hinterher.
Nach diesem Spieltag stehen die Southampton Rovers mit einem Punkt vor Flower of Montrose auf Platz 1 in der Tabelle, während Ulster und Celtic knapp dahinter lauern. Eng geht es auch ganz unten zu: Neben den abgeschlagenen Casuals werden ganze sieben Teams nur durch drei Punkte voneinander getrennt. Wer in die Playoffs kommt oder gar absteigen muss, ist derzeit also noch völlig offen.