Außer Rand und Band im Pittencrief Park

Während die ersten Favoriten in der Brooms’n’Joy League bereits routiniert Punkte für die Playoffs sammeln, sind andere Teams noch auf der Suche nach der Form. Vogelfrei ging es im Pittencrief Park zu, wo die Gastgeber*innen von Dunfermline Thistle auf die Southampton Rovers trafen…

Victoria on Sea vs. Cymru Union of Ferndale

20-0

In der vergangenen Woche gab es eine überraschende Niederlage für den RC Victoria on Sea, der bei Magic Carmarthen ohne eigenen Punkterfolg mit 0:40 unter die Räder kam. Und auch in dieser Woche lief es in der Offense noch nicht rund. Die beiden Rusher Winston-Wilbur Wilmington und Bertie Carrington trafen erneut das Tor nicht und liefen sich Runde um Runde in der Defense von Ferndale fest. Ferndale-Trainer James Rhys hatte im Vorfeld die beiden englischen Nationalspieler als gefährlichste Waffen der Victoria ausgemacht und ließ die Rusher manndecken – was wiederum Rusher Nummer 3 Lucas May Räume eröffnete, die er in der letzten Runde für den erlösenden Punkterfolg in Form eines Kicks nutzte. Da sich auch Kicker & Passer Clement Lefèvre keine Blöße gab, siegt Victoria knapp mit 20-0. Trotzdem war Trainer Gordron of Roxburghe nicht zufrieden: „Die Offense war bisher immer unser Aushängeschild. Das ganze wirkte nun aber mehr wie ein Zufallstreffer. Das ist natürlich nicht unser Anspruch!“

Aufsteiger Ferndale konnte zumindest defensiv überzeugen, trotzdem ärgerte sich Right Tackle Gunnar Odenberg über die Niederlage: „May ist auf meiner Seite durchgelaufen, aber ich war einen Schritt zu langsam. Das passiert mir in Zukunft hoffentlich nicht noch mal!“

Flower of Montrose vs. Magic Carmarthen

60-20

Magic Carmarthen reiste nach dem überraschenden Sieg gegen Victoria mit breiter Brust nach Schottland in die SaferFun Arena, musste aber schnell einsehen, dass Flower of Montrose schon in besserer Frühform war als der Gegner der Vorwoche. Alvaro Babelli und Aria Pivendale sorgten jeweils per Kicktreffer schon in den ersten Runden für klare Verhältnisse. Auch Montrose Kicker & Passer Fynn Little verwandelte seine Kicks vom Punkt, sodass Montrose schnell mit 40-0 führte.

Nachdem Trainerin Leonora Durling in der Pause wohl in der Kabine etwas lauter wurde, kam Magic mit neuem Elan aufs Feld: Sonia Sontonga und Glesni Galeforth sorgten mit Wurftreffern zumindest für etwas Ergebniskosmetik, da auch KP Hailey Parker-Hall traf. Doch gerade als die Gäste neue Hoffnung schöpften, legte Babelli nochmals per Kick nach und zerstörte Magics Traum von der erfolgreichen Aufholjagd.

Magic-Managerin Shireen Shah war trotz der Niederlage nicht komplett enttäuscht: „Wir haben Moral bewiesen und insgesamt kein schlechtes Spiel gemacht. Darauf lässt sich aufbauen.“

Montroses Doppelschütze Alvaro Babelli konnte sich das Grinsen nach Abpfiff nicht verkneifen: „Zwei Spiele, zwei Siege, Tabellenführung! Es ist zwar noch zu früh für wahre Prognosen, aber wir haben diese sechs Punkte schon mal sicher!“

Bath Academics vs. Letterkenny Casuals

15-10

Am Ende einer ganz schwachen Partie durfte sich Bath-Rusher Ratnasiri Sudu Rahim als Matchwinner feiern lassen. Bereits im ersten Angriff legte er für die Academics per Wurf vor, deren Punkte Kicker & Passer Laryn Hale Pickering verdoppelte. Dann wurden die Fans im Avon’s Arc Stadium allerdings Zeugen eines Fehlpassfestivals von beiden Seiten. „Die Abstimmung hat hinten und vorne nicht gepasst. Das tat teilweise richtig weh!“, bilanzierte Academics-Trainer Paul Ethan Burberry im Anschluss.

Den Ir*innen gelang durch Esme Wharton schließlich per Wurftreffer und anschließender Verdopplung durch K&P Omagh O’Sullivan noch der Ausgleich, ehe erneut Rahim einen Wurf im Kasten von Gaia Tweeddale of Yester landen konnte. „Er hat mich auf dem falschen Fuß erwischt. Da kann man gar nichts machen“, so der routinierte Keeper von Letterkenny achselzuckend nach der Niederlage.

Conquerers of Saint Ives vs. Wolverhampton Locks

10-10

Es war ein zähes Ringen der Defensereihen, die Runde um Runde die Rusher des Gegners einfingen. Schnell war klar, dass in dem Spiel Conquerers gegen Locks nur wenig Punkte fallen würden, trotzdem war es für die Fans spannend zu sehen, wie oft beide Trainer versuchten, durch taktische Umstellungen einen Feldvorteil zu erzielen. Allein – es gelang keinem Club!

Für die ersten Punkte sorgte schließlich Thomas O’Connor von den Locks, der mit seinem platzierten Kick über die Stange endlich für Zähler auf dem Konto sorgte. Kicker & Passer Hannah Leibowitz konnte daraus allerdings ebenso wenig Profit schlagen wie nur eine Runde später ihr Gegenüber Benjamin Patel, der seinen Kick ebenfalls daneben setzte. Zuvor hatte Conquerers’ Right Rusher Nelly Williams für den Ausgleich per Kick gesorgt. „Sehr ärgerlich, in so einer Partie ist es umso wichtiger, dass man jede Chance auch nutzt, die man bekommt!“, kommentierte Patel im Anschluss die Szene.

So blieb es aber beim 10-10, ein Ergebnis, dass niemanden so wirklich froh machte. „Es ist wie die Nadel im Heuhaufen suchen: Manchmal tut sich eine Lücke auf, die muss man dann nutzten. Wenn man das nicht tut, oder nicht komplett, steht man hinterher oft mit ganz leeren Händen da. Insofern nehmen wir zumindest einen Punkt mit und haken das hier ab“, so Conquerers-Trainer Athelwulf Nithercott.

Dunfermline Thistle vs. Southampton Rovers

50-40

Was die 12.394 Fans im ausverkauften Pittencrief Park an diesem Sonntag geboten bekamen, wird wohl so schnell niemand vergessen. Dabei schienen vor dem Anpfiff die Rollen klar verteilt: Auf der einen Seite die Gäste rund um Superstar Alessandro Locatelli, auf der anderen Seite Thistle, die von vielen als Abstiegskandidat gehandelt werden.

Davon war allerdings nichts zu spüren, auch wenn zunächst alles seinen erwarteten Gang ging: Rovers-Rusher Elsie Carter-Phillips zog aus großer Distanz einfach mal ab – und traf zur 10-0-Führung. Im Anschluss konnte Draftspieler Olly Hawkins seine Chance aber nicht wahrnehmen und verzog den Ball um 20 Meter. Der Kicker & Passer gab sich hinterher geknickt: „Auch wenn das meine erste Saison im Erwachsenenbereich ist, darf mir sowas nicht passieren. Aber die Kulisse war schon sehr beeindruckend, davon habe ich mich am Anfang ein wenig ablenken lassen.“

Und die Kulisse setzte in der folgenden Runde zum ersten richtigen Jubel an, denn Thistles Kincaid Hamilton setzte mit seinem Kicktreffer, der von K&P Florian Richter verdoppelt wurde, ein erstes Ausrufezeichen. 20-10-Führung für den Underdog! Das ließ Alessandro Locatelli allerdings nicht auf sich sitzen: In seiner unnachahmlichen Art sorgte er nach einem Solo mit einem sehenswerten Kicktreffer zunächst für den Anschluss, ehe K&P Hawkins es nun besser machte und den Ausgleich besorgte.

Nun ging es hin und her – und in fast jedem Angriffsspiel setzte es Punkte: Erneut war es Hamilton, der per Kick für Thistle punktete, nur um hinterher zusehen zu müssen, wie Locatelli die Führung für seine Rovers zurückeroberte.

Keinen der Fans hielt es noch auf den Sitzen, als Hamilton die Führung erneut für die Gastgeber holte. Die Sensation schien in der Luft zu liegen und als dann Issa Hegazy und Florian Richter endgültig den Sack zumachten und den Favoriten aus Südengland in die Knie zwangen, gab es kein Halten mehr.

Kincaid Hamilton wurde nach dem Spiel zum Matchwinner gewählt und war überglücklich: „Ich muss erst mal durchatmen, das war sehr intensiv! Wer hatte das gedacht?! Aber es zeigt, dass wir jeden schlagen können!“

Kerry Celtic vs. Mancunian Pride

15-10

Kerry Celtic wollte das Heimspiel nutzten, um die nächsten Punkte für die Playoff-Teilnahme klarzumachen – tat sich aber schwerer als erwartet mit der guten Defense der Prides. Ebony Hernando und Tackle-Kollege Kraigg Massiah ließen den Rushern der Gastgeber*innen nur wenig Raum und auch Keeper Marama Kaponga fing noch einige Bälle ab, bevor sie den Weg ins Tor fanden.

Gegen den Wurf von Colleen McNamara war sie letztlich aber dann doch chancenlos. Allerdings verpasst es Celtic, den Sack gleich zuzumachen, denn K&P Jehan Rahim konnte die Punkte nicht verdoppeln. Stattdessen traf auf der anderen Seite Enfant Terrible Colin Murphy. Murphy wurde eigentlich nach dem letzten Spiel in der letzten Saison gefeuert, allerdings verständigte man sich kurz darauf, diesen Vorgang rückgängig zu machen. Wie es hieß, hatte Murphy gedroht, den Gang vor das Sportgericht wegen Nichterfüllung des Vertrags zu erwägen, was die Offiziellen zum Umdenken bewegte. Äußern will sich dazu aber bis heute niemand. Allerdings reichten auch seine Punkte am Ende nicht zum Sieg für die Prides, denn Sadhbh Connell und Rahim trafen in der letzten Runde per Wurf zum Sieg für Celtic.

Seamus McKenna forderte von seinen Spieler*innen „mehr Präzision in den kommenden Partien, sonst sehen wir schnell ganz alt aus!“ Sein Gegenüber, Prides-Trainerin Summer McPride, ärgerte sich: „Heute wäre mehr drin gewesen!“

Maidstone Gardeners vs. Ulster RC

30-20

Einen Überraschungserfolg können die Maidstone Gardeners verbuchen: Gegen das Topteam von Ulster konnten sich die Spieler*innen von Trainerin Clementine Edwards nach einer ganz starken Leistung von Left Rusher Elias Alvares Teixeira mit 30-20 durchsetzen. Teixeira sorgte in Zusammenarbeit mit K&P Victoria Odell für alle Punkte seines Teams, nachdem er schon in der Vorwoche überzeugen konnte. „Ich glaube, sowas nennt man einen Lauf“, freute sich der Brasilianer.

Bei Ulster gingen die Köpfe dagegen nach dem Spiel nach unten. Dabei lief zunächst alles nach Plan: Rene Stochz und Miru Hapuku sorgten zusammen mit K&P Ingrid Bengtsson für die frühe Führung, ehe Maidstones beherztes Angreifen den Club aus Nordirland aus dem Konzept brachte. „Wir haben keine Mittel und Wege gefunden, uns darauf einzustellen. Dann darf man sich nicht über eine Niederlage wundern“, so Trainer Adam Applerose enttäuscht.

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