Nach dem vorletzten Spieltag der Honour League stehen die beiden Aufsteiger fest! Das Spitzenspiel zwischen den Lincolnshire Saxons und Mercia Athletic geriet fast zur Nebensache, denn verloren wurde woanders…
Cheapside Sloggers vs. Merseyside Athletic
0-50
Manager Clifford Barnes und Präsident John Jacob Holyoake steckten auf der Tribüne die Köpfe zusammen und diskutierten eifrig, ehe sie ohne Kommentar für die Presse das Stadion verließen. Ob es dabei wohl um die Zukunft ihres Vereins, den Cheapside Sloggers, ging? Es ist anzunehmen, denn was sich die Sloggers bei der krachende 0-50-Niederlage gegen Merseyside erlaubten, grenzte in weiten Teilen schon an Arbeitsverweigerung.
Trainerin Winifred Catfish wurde nach dem Spiel deutlich: „Was für eine gequirlte Scheiße wir heute verzapft haben, weiß ich auch nicht! Aber mit Rugby hatte das nicht viel zu tun! Absolut unterirdische Leistung, die uns den Aufstieg gekostet hat!“ Die Sloggers haben nun nur noch rein theoretische Chancen auf den Aufstieg, denn neben einem Sieg gegen Tabellenführer Mercia Athletic am letzten Spieltag müssten die Lincolnshire Saxons ihre Partie gegen die Shropshire Sheep mit mehr als 190 Punkten Unterschied verlieren. Unwahrscheinlich – und daher ist bei den Sloggers jetzt schon Trauer angesagt.
Ganz anders dagegen Merseyside, wo vor allem Ninon Lekeaka gefeiert wurde, die zwei Kicks und einen Wurf im Kasten versenkte und so das Schicksal der Sloggers besiegelte.
Pittenweem RC vs. Harrington Harriers
0-25
„Nein, die Ansprüche waren definitiv andere! Wir wollten mit unserer jungen Mannschaft eigentlich im oberen Drittel mitspielen. Stattdessen krebsen wir am unteren Ende der Tabelle rum“, erklärte Pittenweems Trainer Banafsha Dasti noch vor dem Spiel. Ergebniskosmetik gegen die Harriers, das war das Ziel der Schott*innen – allerdings ging das gründlich in die Hose, denn die Gäste aus Harrington dachten gar nicht daran, dieses Spiel herzuschenken.
Hochmotiviert stand Rusher Kenan Trevelyan gegen sein Ex-Team bereit, blieb im Laufe der Partie trotz zahlreicher Versuche jedoch ebenso wie Frances Nigellus ohne Treffer. Das Treffen übernahm stattdessen Kollege Thane Mullen, der ein Mal per Kick und ein Mal per Wurf traf. Kicker & Passer Vincent Kanouté setzte dann mit seinem Kick10 dann den viel umjubelten Schlusspunkt unter die unterhaltsame Partie.
Dass die Harriers nach dem Spiel ihren fünften Tabellenplatz feiern konnten, hatten sie auch ihrer starken Defense zu verdanken, die nichts zuließ und Pittenweem zur Verzweiflung trieb. Keiran O’Malley auf der rechten Seite nahm seinen Gegenspieler William Doncaster komplett aus dem Spiel, während Liam Spencer gefühlt überall zu finden war und dafür sorgte, dass niemand Pauline of Rubin im Kasten der Harriers zu nahe kam. Spencer, der eigentlich als Professor an der Broughton Academy tätig ist, hat sich durch seinen „zweiten Frühling“, wie er es selbst kürzlich nannte, offenbar in die Notizbücher einiger Clubs der Brooms’n’Joy League gespielt. So wurden einige Scouts am Spielfeldrand gesichtet. Darauf angesprochen, wollte Spencer davon aber nichts wissen: „Darauf habe ich überhaupt nicht geachtet! Ich war mit Rugbyspielen beschäftigt!“
Bushwackers London vs. Snowdonian Eagles
20-5
Trotz des Siegs war den Bushwackers anzumerken, dass die Luft raus war. So dauerte es bis zur siebten Runde, ehe überhaupt mal Punkte aufs Scoreboard kamen – und dann punktete auch noch der Underdog aus Wales zuerst: Odhran O’Tierney brachte einen Ball in den Maschen von Londons Keeper Vincent Fleetwood unter, allerdings konnte ihm Kicker & Passer Isidora Queiroz dieses Kunststück nicht nachmachen, sodass es bei fünf Punkten für die Gäste blieb.
Das nutzte eine Runde später Talek Buglehole aus, der einen Kick verwandelte, ehe Londons K&P seinen Kick10 verwandelte und den Deckel auf dieses Spiel machte. „Uns hat heute die Frische gefehlt, nicht nur körperlich, sondern vor allem mental. Insofern ist der knappe Sieg in Ordnung. Wir wollen alle nur noch in die Winterpause kommen“, kommentierte der Torschütze nach dem Spiel.
London Foreigners vs. Shropshire Sheep
15-50
Londons Left Tackle Noa Cohen fehlten ein bisschen die Worte nach der deutlichen Niederlage gegen die Shropshire Sheep: „Damit haben wir nicht gerechnet, da bin ich ehrlich. Wir wollten schon die drei Punkte holen, aber irgendwie haben wir es nicht geschafft, Megan O’Kelly in den Griff zu bekommen!“
Die Genannte bedankte sich dafür und traf ein Mal per Kick und drei Mal per Wurf, ehe Teamkollege Archie Martin auch noch einen Wurftreffer landete. „Das war ganz großes Kino von Megan! Sie ist so wendig und schnell, aber natürlich spielt sie auch ein hohes Risiko. Heute hat sich das ausgezahlt“, so Martin hinterher.
Lincolnshire Saxons vs. Mercia Athletic
10-20
Im absoluten Spitzenspiel des Tages trafen die Saxons auf das Team der Stunde aus Mercia – und verloren mit der 10:20-Niederlage die Tabellenführung. „Immerhin ist uns der Aufstieg trotzdem nicht mehr zu nehmen, aber wir wollten natürlich als Tabellenführer aufsteigen! Nun liegt das nicht mehr in unserer Hand. Wir werden am letzten Spieltag aber unsere Hausaufgaben machen und die Shropshire Sheep schlagen, damit wir erhobenen Hauptes aufsteigen können!“, gab Saxons-Keeper-Hüne Densill Layne die Marschroute bis Saisonende vor. Mit einem Sieg bei gleichzeitiger Niederlage von Mercia wäre der 1. Platz in der Tabelle noch möglich.
Dabei erwischten die Saxons im Spitzenspiel den besseren Start und punkteten durch den Wurftreffer von Dusten Hawthorne und K&P Henry Little jr. Dann folgte jedoch der Auftritt von Mercias Gwendolyne Avonlea, die einen Kick zwischen die Stangen setzte und entspannt Melanie Jung bei ihrem Kick10-Versuch beobachtete. Da die Deutsche traf, ging Mercia in Führung – und hielt diese bis Abpfiff. „Wahnsinn, wer hätte das nach dieser beschissenen Hinrunde noch gedacht? Aber das haben wir unserer Trainerin Reeva Owen zu verdanken. Reeva hat echt neuen Schwung in den Verein gebracht und ein Team aus uns geformt“, schwärmte Jung nach dem Spiel.
Oben ist damit geklärt, dass Mercia Athletic und die Lincolnshire Saxons nächste Saison in der Brooms’n’Joy League spielen werden. Die Bushwackers und Sloggers haben beide nur noch theoretische Chancen darauf, die Saxons vom zweiten Tabellenplatz zu verdrängen – die müssten am letzten Spieltag mit mehr als 190 Punkten Unterschied verlieren. Unten in der Tabelle steht dagegen noch nicht fest, wer am Ende mit der Roten Laterne des Schlusslichts nach Hause geht. Momentan wäre es die Eagles, aber auch Merseyside und Pittemweem kann es noch erwischen.