„That’s it!“

In einem wenig mitreißenden Spiel um Platz 3 setzte sich am Ende das schottische Team Flower of Montrose durch. Eigentliches Thema war aber der Rücktritt eines Superstars.

Flower of Montrose vs. Lincolnshire Saxons 40:10

Die Szene war bezeichnend: Mit Abpfiff sanken die Spieler*innen beider Teams zunächst erschöpft auf den Rasen und atmeten erst einmal tief durch – bevor sich zumindest die Mannschaft von Montrose noch einmal zum Jubeln mit den Fans aufraffen konnte.

„Diese Saison war einfach sehr hart. Vor allem mental kam durch den Neustart zur Rückrunde alles durcheinander. Das schlägt einfach auf die Psyche und letztlich auch auf den Körper. Wir sind alle heilfroh, dass wir nun erst mal in der Winterpause sind!“, urteilte der siegreiche Flowers-Trainer Hamish MacDonald of Clanranagh nach Spielende.

Gewinner des Tages war unterdessen Montrose-Rusher Alvaro Babelli, der mit seinen beiden Treffern per Kick zusammen mit KP Michael Macdonald im Alleingang für die Punkte sorgte. Er war ein steter Unruheherd, den die Defense der Saxons nie unter Kontrolle bekam. Bei den Gästen kamen individuelle Fehler im Spielaufbau hinzu, sodass der Wurftreffer von Shonda DuVernay und die Verdopplung der Punkte durch KP Harry Little am Ende nicht ausreichte, um Montrose ernsthaft in Schwierigkeiten zu bringen.

„Mein Kopf ist leer, ich kann gar nichts mehr sagen. Glückwunsch an Montrose zum Sieg! Ich brauche nun erst mal eine Tasse heiße Milch mit Honig“, so Saxons-Trainer Henry Little.

Eine Stunde nach Abpfiff folgte dann die eigentliche Nachricht des Tages: Frisch geduscht trat Montrose-KP Michael Macdonald vor die Presse – und erklärte seinen Rücktritt vom Rugbysport. Der langjährige schottische Nationalspieler, der seit mehr als 30 Jahren in der Liga aktiv ist, möchte sich in Zukunft auf sein Privatleben konzentrieren. Erst kürzlich gab er bekannt, dass er mit Kollegin Amandu Chung, Keeper bei Montrose, im kommenden Jahr Nachwuchs erwartet. „That’s it, ich will nicht mehr. Ich will mich stattdessen ganz auf die Familie konzentrieren und nicht mehr zwischen Training, Punktspiel und Auslandseinsätzen mit der Nationalmannschaft aufteilen“, so Macdonald. „Mein Körper wird es mir danken. Und Amanda wird irgendwann zurückkommen, dann werde ich mit dem Nachwuchs auf der Tribüne sitzen und ihr zujubeln. Das habe ich mir redlich verdient!“

Vereinspräsident William Samsonite zeigte sich traurig, aber verständnisvoll: „Es ist wirklich sehr schade, zumal Michael immer noch topfit ist. Aber ich verstehe, dass er nun andere Prioritäten setzt. Für die Liga – und uns natürlich vor allem – ist es sehr schade, denn er ist ein großer Sportmann und immer für eine Überraschung gut gewesen. Seinen Platz in der Rugby-Ruhmeshalle hat er sich redlich verdient!“

 

Maxwell Jones, Sportredaktion

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