Gestern Mittag kam der dürre Zweizeiler in die Redaktionen geflattert: Schon am Mittwoch soll die neue Saison in der Brooms’n’Joy League starten. Los geht es mit den Partien des 4. Spieltags, bevor es am Sonntag ganz normal mit Spieltag 5 weitergeht. Die Spieltage 1-3 sollen im Anschluss an die reguläre Hinrunde im Sommer folgen. Gestern Abend dann stellte sich der Verband in einer eilig angesetzten Pressekonferenz den Fragen der Journalisten.
Zunächst erläuterte der Präsident der Harrington Rugby Union (HRU), Cormac Ó Cinnéide, die Bedeutung der Reform für die Brooms’n’Joy League: „Wir haben zusammen mit unseren Partner*innen ein großartiges Konzept erarbeitet, dessen volle Tragweite sich erst im Laufe der Zeit entfalten wird. Es sind aber nun die Weichen gestellt für die Rückkehr des britischen Harrington Rugby auf die ganz große Bühne des Sports. Fakt ist aber auch, dass das nicht von heute auf morgen gehen kann, sondern ein langwieriger Prozess ist! So werden wir künftig unseren Nachwuchs stärker in den Fokus nehmen und planen dazu verschiedene Aktionen. Harrington Rugby wird wieder den Platz im Herzen der magischen Gesellschaft einnehmen, der ihm zusteht!“
HRU-Vizepräsidentin Bryony Caplan erklärte im Anschluss die Neuerungen. Die Vereine werden dazu angehalten, jüngere Spieler*innen in den Kader aufzunehmen, anstelle der bisher gängigen Praxis, den Nachwuchs zunächst im Trainingssquad spielen zu lassen. Bislang handelt es sich dabei aber noch um eine Empfehlung, keine Vorschrift. „Wir hoffen auf eine gute Zusammenarbeit mit den Vereinen, denn letztlich ist ja allen Beteiligten daran gelegen, möglichst gute Jungspieler*innen auszubilden.“
Auch soll der Draft ab dem kommenden Jahr stärkere mediale Beachtung finden, um seine Bedeutung für den Nachwuchs besser heraus zu arbeiten. Aber schon in dieser Saison sollen die neuen Talente stärker als bislang im Rampenlicht stehen. So startet der Daily Observer in den kommenden Tagen eine neue Serie, in der die 14 Spieler*innen der ersten Runde des diesjährigen Drafts näher vorgestellt werden. „Die Zukunft des Harrington Rugby ist jung, divers und sehr gut ausgebildet. Wer braucht schon teure Stars aus dem Ausland, wenn die jungen Talente Schlange stehen, um in unserer Liga zu spielen?“, so Caplan.
Auf die Frage, warum für diese Neuerungen der Saisonstart so lange verzögert wurde, gab sich Ó Cinnéide dann recht schmallippig: „Fakt ist, wir haben einen Spieltermin Ende Mai angepeilt und diesen konnten wir halten. Natürlich wäre ein wenig mehr Vorlauf schöner gewesen, aber das ließ sich leider nicht einrichten“, so der Verbandspräsident. „Wir sind doch alle froh, dass es nun endlich losgeht.“
Das ist allerdings wohl nur die halbe Wahrheit, denn laut Insiderinformationen direkt aus der Kommission, die mit der Reform betraut war, soll in den vergangenen Wochen mit verschiedenen Sponsoren verhandelt worden sein, die die Reform finanziell unterstützen wollten. Darunter auch ein osteuropäischer Investor, der den Deal jedoch in letzter Minute hat platzen lassen. Auf Nachfrage wollte der Verband dies jedoch nicht bestätigen. Caplan: „Wir verfügen über einen hervorragenden Pool an Sponsoren, freuen uns aber natürlich immer darüber, wenn jemand Interesse an einer Zusammenarbeit hat. Sollte es neue Partner*innen geben, werden wir dies zu gegebener Zeit bekannt geben.“
Die Vereine sind unterdessen vor allem froh darüber, dass die Saison nun endlich startet, auch wenn der Termin am Mittwochnachmittag (15 Uhr) für die Fans eine Herausforderung darstellen wird. Meistertrainer Gordon of Roxburghe vom RC Victoria on Sea sagte: „Meine Spieler*innen sind heiß wie Frittenfett! Wir treten auch nachts um drei an, wenn der Verband es will. Lasst uns endlich spielen!“