Aufstiegsfavorit wirft Trainer raus!

Das war dann wohl doch eine Niederlage zu viel! Der gefallene Spitzenclub und eigentliche Aufstiegsfavorit Mercia Athletic hat am Sonntag am 8. Spieltag der Honour League eine herbe Niederlage gegen die Lincolnshire Saxons kassiert. Das hat Trainer Magnus Thompson – vor der Saison mit viel Pomp verpflichtet – den Job gekostet.

Harrington Harriers vs. Pittenweem RC

30-20

Die Harrington Harriers haben einen Lauf! Das Team um das Trainerduo Benedict Deveraus-Montmorency und Joshua Evans geht zum dritten Mal in Folge als Sieger vom Platz. Das Nachsehen in dieser Woche hatte der Pittenweem RC, der damit am Ende der Tabelle kleben bleibt.

Unglücklichster Spieler auf dem Spiel war Pittenweems William Doncaster, der wirklich alles versuchte, um seine Farben in Front zu bringen, sich aber regelmäßig in der sehr umsichtig agierenden Defense um Liam Spencer und Keiran O’Malley festlief, die Runde um Runde die perfekte Mischung aus Abschirmen und Tackeln fand. Insbesondere Spencer machte erneut eine sehr gute Partie und brachte die gegnerischen Rusher regelmäßig zur Verzweiflung.

Zunächst sah es so aus, als würden die Harriers erneut von ihrer Spielerin mit der meisten Erfahrung profitieren: Frances Nigellus, die in der Vergangenheit schon für die Hongkong Traders auflief, versuchte es zunächst per Kick, dann per Wurf, kam jedoch nicht zum Punkterfolg. Dann nahm Thane Mullen auf der rechten Seite des Feldes die Sache in die Hand und erzielte mit einem platzierten Wurf ins linke Eck den Führungstreffer für die Harriers. Auch Kicker & Passer Vincent Kanoutè sorgte anschließend für frohe Gesichter auf der Bank und im Publikum am Harrington Field, verdoppelte er doch die erzielten Punkte per Kick5.

Danach versuchte sich einmal mehr Pittenweems Doncaster, scheiterte mit seinem Wurf jedoch zunächst an Keeper Pauline of Rubin, ehe er es im nächsten Angriff der Gäste mit einem Kick versuchte. Und siehe da: Er traf und auch K&P Walter Treadway verwandelte seinen Kick10, sodass die Schotten in Front gingen.

Allerdings sorgte Mullen postwendend dafür, seine Farben erneut in Front zu bringen, indem er einen platzierten Schuss über die Querstange kickte. Da auch Kanouté traf, standen am Ende 30 Punkte für Harriers auf der Anzeigentafel und nur 20 für die Gäste. „Ein Wahnsinnsspiel heute und der dritte Sieg in Folge! Daran könnte ich mich gewöhnen!“, erklärte ein überglücklicher Mullen nach Ende des Spiels.

Die Trainer der Harriers sahen eine gute Mannschaftsleistung, einzig Kenan Trevelyan agierte eher schwach und wurde gegen Ende der Partie durch Livia May ersetzt, die erstmals in einem Punktspiel zum Einsatz kam. Trevelyans Leistung könnte damit zu tun haben, dass er in der Vergangenheit für Pittenweem auflief und etwas gehemmt war im Match gegen seine alten Teamkolleg*innen, auch wenn er das nicht zugeben wollte und stattdessen von einer Zerrung im Oberschenkel sprach.

Nach der Niederlage stellte sich ein geknickter Doncaster den Fragen der Journalisten: „Es war wie verhext! Obwohl ich recht viel Freiraum auf dem Feld hatte, hat es im entscheidenden Moment nicht gelangt. Da waren die Lücken dann plötzlich zu. Sehr ärgerlich!“

 

Snowdonian Eagles vs. Bushwackers London

20-40

Sowohl die Eagles als auch die Foreigners wollten oben dran bleiben und auf Ausrutscher der Führenden in der Tabelle hoffen, um vielleicht doch den Aufstieg klar zu machen. Daher war ein Sieg im direkten Aufeinandertreffen am Sonntag umso wichtiger.

Die Gäste aus London gingen von Anfang an engagierter zu Werke, sodass die Führung durch einen Kicktreffer von Josephine King nur folgerichtig war. Die Eagles offenbarten dagegen immer wieder große Probleme in der Abwehr, was Left Tackle Sarah Innes zu einigen lautstarken Fluchparaden während des Spiels nötigte. „Ich bin mehrfach einen Schritt zu spät gekommen, das darf natürlich nicht passieren!“, gab sie hinterher zu Protokoll. Auch beim zweiten Kicktreffer von King war sie nicht rechtzeitig zur Stelle, sodass der Kick von Teamkollege Odhran O’Tierney später im Spiel nur noch für Ergebniskosmetik reichte, am Sieg der Bushwackers jedoch nichts mehr ändern konnte. Bushwackers-Trainer Roy Allen Hubbard war mit dem Spiel jedenfalls sehr zufrieden mit seinem Team: „Wir haben sehr geduldig gespielt und jede Unachtsamkeit des Gegners ausgenutzt. Wir waren heute sehr effektiv, das hat mir gut gefallen!“

 

Merseyside Athletic vs. Cheapside Sloggers

40-10

„Das war eine unterirdische Leistung. Ich weiß ehrlich gesagt auch nicht, was momentan mit dem Team los ist. So viele Unkonzentrierteiten und individuelle Fehler. Ich habe den Eindruck, einige sind mit dem Kopf schon im Sommerurlaub. So geht das aber nicht! Erst wird noch gearbeitet. Morgen Früh gibt es Straftraining“, kündigte eine aufgebrachte Sloggers-Trainerin Winifred Catfish an. Der Tirade vorausgegangen war eine schwache Leistung ihres Team, das trotz der Führung durch Albert Wright zu Beginn des Spiels im Anschluss so gar nichts mehr gelingen wollte.

Bram Stoker und Ninon Lekeaka sowie K&P Logan Plymouth sorgten dagegen mit ihren Kicktreffern für Jubel bei den gebeutelten Fans von Merseyside. Das Team, vor Saisonbeginn zum erweiterten Favoritenkreis gezählt, steckte seit Wochen im Krisenmodus fest, verlor eine Partie nach der anderen. „Das war heute hoffentlich die Zeitenwende! Wir wollen zeigen, was wir drauf haben. Wir sind viel besser, als der bisherige Tabellenstand zeigt. Nun aber!“, pushte Lekeaka anschließend.

 

Mercia Athletic vs. Lincolnshire Saxons

30-70

Saxons-K&P Henry Little jr. wusste, wen er zu loben hatte: „Das war ein herausragende Leistung von Dusten, der alles ausgeglichen hat, was bei mir heute schief gelaufen ist! Ganz große Klasse! Da wird Dusten noch mal einen für ausgeben müssen heute Abend.“ Schon in der ersten Runde sorgte der angesprochene Dusten Hawthorne mit einem Kicktreffer dafür, dass die Saxons in der Siegerspur waren, obwohl Little jr. seinen Versuch am Tor vorbeischoss. Besser klappte es dann beim nächsten Angriff, wo Hawthorne per Wurf traf, ehe auch Little jr. seinen Kick5 verwandelte.

Zu dem Zeitpunkt war das Team von Mercia schon in vollem Auflösungsmodus. Zwar gelang Virendra Basak noch ein Wurftreffer, aber vor allem die Abwehr offenbarte immer wieder eklatante Stellungsfehler, während sich die wackelige Offense regelmäßig in der Defense der Saxons festlief oder weit am Tor vorbei zielte. Zwar gelang Gwendolyne Avonlea später noch ein Kicktreffer, aber im Anschluss gelang es Mercias K&P Melanie Jung nicht, den Ball unter Kontrolle zu halten und ihren Kick10 zu verwandeln.

Als Forbia Kennedy und Dusten Hawthorne weiter für die Saxons erhöhten, schien es, dass das Team von Magnus Thompson komplett den Spielbetrieb einstellen wollte. Kein Aufbäumen, kein Kampf, nichts. Das Publikum quittierte diese Leistung bereits weit vor Spielende mit lauten Pfiffen und Buhrufen, ehe die Niederlage dann auch formal an der Anzeigentafel aufleuchtete. Im Anschluss durfte Thompson schon nicht mehr an der Pressekonferenz teilnehmen, das übernahm Präsident Ennys Wyndham: „Es steht außer Frage, dass diese Leistung inakzeptabel war. Leider reiht sie sich damit nur in eine lange Liste ein, die sich in den letzten Wochen abgezeichnet hat, weshalb wir uns mit sofortiger Wirkung von Trainer Magnus Thompson trennen. Das ist sicherlich nicht das, was wir uns von ihm versprochen haben. Wir werden zeitnah einen Ersatz bekannt geben.“

 

Shropshire Sheep vs. London Foreigners

20-15

Die London Foreigners verpassten es mit der knappen Niederlage gegen die Shropshire Sheep, sich an die Tabellenspitze zu setzen und verharren punktgleich mit den Saxons, allerdings mit enem schlechteren Torverhältnis auf Platz 2. „So ärgerlich! Das nehme ich natürlich auf meine Kappe. Hätte ich den kick5 in der eltzten Runde reingemacht, hätten wir zumindest noch Unentschieden gespielt und einen Punkt bekommen“, ärgerte sich Foreigners-Kicker & Passer Oliver Summers.

Zunächst hatte Jaspal Rani sein Team noch mit zwei Wurftreffern in Front gebracht, allerdings konnte Summers schon hier seine beiden Kick5-Versuche nicht im Tor unterbringen. Danach setzten die Sheep immer wieder Nadelstiche mit ihrer Offense, scheiterten aber am Londoner Keeper Paulo Ferreira Calvacanti, ehe Archie Martin mit seinem Kick endlich traf. Auch K&P Harry Wilson ließ sich nicht zwei Mal bitten und verwandelte zur 20-10-Fürhung für die Gastgeber*innen.

In der letzten Runde traf Londons Grace Shaw dann noch einmal per Wurf und Summers hätte den Ausgleich erzielen können, traf seinen Ball aber an den Pfosten.

 

Nach dem 8. Spieltag bleibt das Team vom Pittenweem RC auf dem letzten Tabellenplatz. Davor findet sich Mercia Athletic ein – das Team mit dem besten Ranking der Liga. Die Harriers klettern nach ihrem dritten Erfolg in Folge sogar auf Rang 8 der Tabelle. Oben stehen die Saxons punktgleich mit den Foreigners. Beide Teams haben bereits fünf Punkte Vorsprung auf die Verfolger.

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