Tag der liegen gelassenen Chancen

Am 21. Spieltag der Brooms’n’Joy League krallen sich die Rovers weiter oben an der Tabellenspitze fest. Als eines der wenigen Teams gelang es Southampton am Wochenende, einen souveränen Sieg einzufahren. Anderswo wurde dagegen im Chor über liegen gelassene Chancen getrauert.

Cymru Union of Ferndale vs. Letterkenny Casuals

60-20

„Heute waren wir chancenlos, da muss man ehrlich sein. Wir müssen schauen, dass wir unsere Punkte dann in den kommenden Spielen holen. Aber immerhin sind wir wieder an den anderen Teams dran“, so Casuals-Rusher Rory McFinnell, der mit zwei Wurftreffern noch der beste seines Teams war. Die Casuals bleiben mit der Niederlage auf dem letzten Platz, stehen aber nur noch einen Punkt hinter dem Vorletzten.

Ferndale zeigte dagegen einen überlegenen Auftritt, in dem alle drei Rusher trafen. „Wir haben sehr diszipliniert gespielt und alles umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten“, so Kicker & Passer Ioan Baines, der alle seiner drei Kick10-Versuche für Ferndale verwandelte.

 

Wolverhampton Locks vs. Flower of Montrose

20-20

Letzte Woche wussten die Flowers noch gegen die Rovers zu überzeugen, diese Woche wirkte ihr Auftritt in Wolverhampton dagegen blutleer. Montrose-Tackle Ngunoue Maharero bestätigte im Nachhinein diese Einschätzung: „Die Saison ist schon lang, wir haben ja im Sommer auch noch Europapokal gespielt. Das geht schon an die Substanz. Die Beine sind einfach schwer!“

Die Locks ärgerten sich dagegen über die Chancen, die sie liegen gelassen und so einen möglichen Sieg verschenkt hatten. Right Tackle Abraham Roy lag besonders sein Zuspätkommen gegen Aria Pivendale schwer im Magen, das in einem Kicktreffer für Montrose mündete. „Da hätte ich energischer zu Werke gehen müssen, dann wäre sie vielleicht nicht zum Schuss gekommen“.

 

Kerry Celtic vs. Magic Carmarthen

35-45

Sonia Sontonga, Left Rusher von Magic Carmarthen, freute sich über den Sieg gegen Kerry Celtic: „Das waren drei immens wichtige Punkte. Wir wollen natürlich unbedingt in die Playoffs und momentan sieht es auch ganz gut aus. Aber die Teams sind da alle noch echt eng beieinander, von daher zählt jeder Punkt.“ Sie hatte mit zwei Kicktreffern zuvor maßgeblichen Anteil am knappen Sieg der Waliserinnen.

Kerry Celtic rutschte durch die Niederlage in der Tabelle dagegen hinter die Flowers auf den vierten Platz ab. Trainer Seamus McKenna ärgerte sich entsprechend: „Unnötig! Chancen waren genug da, wir müssen nur die Angriffe auch mal konsequent zu Ende spielen!“

 

Conquerers of Saint Ives vs. Ulster RC

0-10

„Das war heute ein Tag der liegen gelassenen Chancen! Und wenn wir Pech haben, bricht uns das am Ende der Saison das Genick und wir steigen deswegen ab“, kommentierte Conquerers-Trainer Athelwulf Nithercott die knappe Niederlage gegen Ulster. Dabei war es wahrscheinlich noch nie so einfach, gegen das Spitzenteam aus Nordirland zu gewinnen wie am Sonntag, aber die Rusher der Gastgeber*innen stand sich dabei selbst im Wege – wortwörtlich. „Extrem unglücklich“, bezeichnete Right Rusher Nelly Williams den Auftritt selbst.

Beim Gegner war man froh, dass zumindest Rene Stochz per Wurf getroffen hatte und Kicker & Passer Ingrid Bengtsson ihren Kick5 verwandelte. „Eine enge Kiste. Der Gegner war heute ebenbürtig und wir wären auch mit einem Unentschieden noch gut bedient gewesen“, gab die Schwedin hinterher zu. So aber hält Ulster Anschluss an die Tabellenspitze und liegt weiterhin nur einen Punkt hinter den Rovers auf dem zweiten Rang, während bei den Conquerers auch weiterhin das Abstiegsgespenst umgeht.

 

Southampton Rovers vs. Maidstone Gardeners

35-0

„Das war deutlich. Aber am Ende auch ein wenig zu deutlich“, monierte Rusher Skylah Pearce von den Gardeners. Ihr Team hatte nur wenige Minuten zuvor eine heftige 35-0-Abreibung von Spitzenreiter Southampton Rovers kassiert. Dafür reichte ein Wurftreffer von Elsie Carter-Phillips und ein guter Auftritt von Alessandro Locatelli, der in den letzten Wochen ein wenig seiner Form hinterherlief. Davon war am Sonntag aber nichts mehr zu spüren, im Gegenteil.

Der Italiener bewies einmal mehr, warum er so wertvoll für sein Team ist und trieb die Offense immer wieder voran. Die Gardeners bekamen ihn das ganze Spiel über nicht in den Griff. „Uns wurden da deutliche Grenzen aufgezeigt. Aber das ist okay, unser Anspruch ist ein anderer. Solange wir am Ende den Klassenerhalt schaffen, ist das für uns in Ordnung“, kommentierte Right Tackle Delroy Shillingford von den Gardeners.

 

Mancunian Pride vs. Victoria on Sea

5-10

Ebony Hernando ließ sich mit Abpfiff erschöpft auf den Rasen fallen und weinte hemmungslos. Sie hatte kurz zuvor mit einer zu zögerlichen Abwehr den erfolgreichen letzten Angriff der Offense von Victoria eingeleitet, der letztlich zur Niederlage der Prides führte.

Zuvor hatten sich beide Teams Runde um Runde eine Defenseschlacht geliefert, in der die Prides einen Vorteil durch einen Wurftreffer von Badou Sanneh hatten. Doch dann folgte der Auftritt von Winston-Wilbur Wilmington, der mit einem schönen Solo und einem Wurf aus der Drehung heraus die Defense und Prides-Keeper Marama Kaponga gleichermaßen überlistete. Nun hing alles an Victorias K&P Clement Lefèvre, der seinen Kick5 aber sicher verwandelte und so den Sieg von Victoria zementierte. „Manchmal muss man Geduld haben und vor allem ruhig bleiben. Das ist uns heute gelungen“, erklärte der Franzose.

 

Dunfermline Thistle vs. Bath Academics

25-25

Immer wieder mussten die Schiedsrichter eingreifen und die beteiligten Spieler*innen beider Mannschaften zu mehr Fairness aufrufen, denn beide Teams kämpften beim 25-25-Unentschieden mit harten Bandagen. Das Publikum im nicht ganz ausverkauften Pittencrief Park ging ähnlich aufgeheizt zu Werke, die Ordnungskräfte vermeldeten mehrere Schlägereien im Stadionumfeld nach dem Spiel. „Das sind Verhältnisse, die wir beim Harrington Rugby eigentlich überhaupt nicht haben! Aber der Tabubruch erfolgte letztes Jahr beim Draft und im irischen Derby. Seitdem kommt sowas leider immer wieder vor“, erklärte Tiffany Jones, Pressesprecherin der Harrington Rugby Union. „Das ist leider ein Unart, die aus der First World stammt.“

Sportlich hatte zunächst Bath die Nase vorn, vor allem Ratnasiri Sudu Rahim sorgte immer wieder für Gefahr in der Defense von Thistle. Mit vereinten Kräften gelang es den Gastgeber*innen letztlich jedoch, sich auf ein Unentschieden heranzuarbeiten. „Wir sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Und dafür kann man auch mal mit einer blutigen Nase nach Hause gehen“, so Right Tackle Jayden Fletcher aus Dunfermline.

 

Der Abstiegskampf nähert sich seinem dramatischen Finale! Fünf Spieltage vor Schluss sind die letzten vier Teams nur zwei Punkte auseinander und es ist völlig offen, welche zwei Clubs nächstes Jahr in der Honour League antreten müssen. Aber auch die Frage nach der Playoff-Teilnahme ist noch nicht geklärt, insofern herrscht auch weiterhin Hochspannung pur!

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