Am Sonntag fand die 1. Runde der diesjährigen Playoffs um die Meisterschaft der Brooms’n’Joy League statt. Und während sich einige der Profis, deren Saison nun definitiv beendet ist, bereits Gedanken um ihre Zukunft machen, verschwendet Alessandro Locatelli noch keinen Gedanken daran.
Southampton Rovers vs. Magic Carmarthen
45-15
Es war das erwartete Duell David gegen Goliath oder besser Erster gegen Achter, wenn man nach der Tabelle der regulären Saison geht. Am Ende brauchten die Rovers allerdings nur einen Mann, um das gesamte Team von Magic Carmarthen zu überfahren. Alessandro Locatelli stellte einmal mehr seine Klasse unter Beweis und erzielte die Punkte für sein Team nach Belieben. Neben ihm durfte sich nur noch Kicker & Passer Olly Hawkins auf dem Scoreboard von Southampton verewigen, während bei Magic Glesni Galeforth und Sonia Sontonga per Wurf trafen. „Wir haben es geahnt, aber natürlich hatten wir gehofft, dass er einen schlechten Tag erwischt. Er hat einfach diese individuelle Klasse, da kannst du gar nicht viel machen. Glückwunsch an die Rovers zum Weiterkommen. Und ich frage mich, wer will die eigentlich aufhalten?“, kommentierte Magic-Trainerin Leonora Durling das einseitige Spiel.
Der hoch gelobte Locatelli bedankte sich artig, stellte seine Leistung dann aber hinter das Team zurück: „Ich bekomme die Bälle von den Kolleg*innen, insofern bin ich nie alleine verantwortlich. Und wenn die Defense nicht auch mitzieht, wird es schwierig!“ Zu den Gerüchten um einen möglichen Wechsel wollte er jedoch nichts sagen. „Ich konzentriere mich voll auf das nächste Spiel, um den Finaleinzig festzumachen. Und dann wollen wir Meister werden. Weiter schaue ich noch nicht!“
Kerry Celtic vs. Wolverhampton Locks
45-30
Kerry Celtic, nach der regulären Saison auf dem zweiten Tabellenplatz, hatte gegen den Siebten aus Wolverhampton mehr Probleme als erwartet. Die Führung von Sadhbh Connell egalisierten Thomas O’Connor und Neha Chadha, sodass es am Ende doch eng wurde. „Sehr, sehr schade, wir waren so dicht dran! Leider hab ich zwei Mal nicht getroffen, dann sähe die Sache jetzt vielleicht anders aus“, kommentierte K&P Hannah Leibowitz ihre Leistung.
Die Ir*innen freuten sich dagegen über den Einzug in die zweite Runde – woran sie letztes Jahr noch gescheitert waren. „Dieses Mal muss es das Finale sein! Ich glaube fest daran“, so Keeper Eoghan Duffy.
Ulster RC vs. Flower of Montrose
30-60
Stolz reckte Aria Pivendale die Faust in den Himmel von Belfast. Sie hatte soeben dafür gesorgt, dass Gastgeber Ulster nicht in die 2. Runde der Playoffs einzieht. „Das war schon ein super Leistung von ihr, wirklich beeindruckend. Sie hat so viel Energie, da kann ich nicht mehr mithalten“, lachte Teamkollege Avery Samsonite, der ganze 13 Jahre älter ist als Pivendale. „Ich weiß tatsächlich noch nicht, ob ich weiterspiele. Das entscheide ich nach der Saison und meinem Urlaub, egal wie weit wir noch kommen.“
Bei Ulster war dagegen Trauer angesagt. „Wir haben letztes Jahr im Finale gestanden und gegen die Flowers verloren. Das wollten wir eigentlich nicht wiederholen! Aber so kann es gehen“, ließ Rene Stochz den Kopf hängen. Der Rusher ist sich auch noch nicht sicher, wie es für ihn weitergeht. „Ich muss erst mal alles sacken lassen. Und dann höre ich in mich rein. Mal sehen, ob mein Körper sagt, dass er noch will. Man wird ja nicht jünger!“, so der Deutsche.
Victoria on Sea vs. Cymru Union of Ferndale
0-20
Mit hängendem Kopf schlich Left Rusher Lucas May nach der Niederlage seiner Victoria gegen Union vom Platz, ehe sich eine Traube von Journalisten auf ihn stürzte. Die hatten aber eher weniger das Rugbyspiel im Kopf als vielmehr die Möglichkeit, dass seine Schwester eine der Harrington Four sein könnte. Magic Britains meistgehütetes Geheimnis – wer sind die vier festgenommenen Wächteranwärter*innen der Broughton Academy – ist momentan Thema Nummer 1 und so mussten Mays Kolleg*innen die Niederlage erklären: „Wir waren heute kollektiv schlecht. So einfach ist das. Klingt bitter, aber ich kann da gerade auch noch gar nicht viel anderes dazu sagen. Es tut einfach nur weh“, so Winston-Wilbur Wilmington, der heute ohne Punkterfolg blieb.
Obenauf war dagegen der Gegner aus Wales: „Ich kann das gar nicht beschreiben, das ist ein saugeiles Gefühl! Total knorke!“, so Tackle Nikolaj Antonov. „Uns hat man vor der Saison nicht mal die Teilnahme an den Playoffs vorhergesagt, umso mehr freut es mich, dass wir es in die 2. Runde geschafft haben“, erklärte Trainer James Rhys etwas sachlicher.
Und May? Der äußerte sich nicht zur Personalie Livia May, sondern verschwand wortlos in den Katakomben des Stadions. Da müssen wir wohl weiter auf eine Antwort warten…
Nachdem die 1. Runde der Playoffs noch durch die Platzierungen in der Tabelle nach Ende der regulären Saison vorgegeben war, wurde die zweite Runde ausgelost. Glücksfee war niemand Geringerer als der Earl of Rubin, aktueller Präsident der Harrington Harriers aus der Honour League, und Mitglied des Board of Broughtons. Er zog folgende Partien aus der Lostrommel, die am kommenden Sonntag um 15 Uhr ausgetragen werden:
Southampton Rovers vs. Flower of Montrose
Kerry Celtic vs. Cymru Union of Ferndale