Statt der Sommerpause wurde am vergangenen Wochenende der zweite Spieltag der Brooms’n’Joy League nachgeholt, der zunächst dem großen Relaunch des Verbandes zum Opfer gefallen war. Strahlender Sieger ist einmal mehr das Team des Ulster RC, das nicht nur seine Partie gegen die Lincolnshire Saxons locker gewinnen, sondern auch seinen Vorsprung in der Tabelle ausbauen konnte. Dahinter kommen mehrere Verfolger, die in dieser Woche von Meister Victoria angeführt werden. Im Tabellenkeller konnten die Rovers und Magic zwar ihre Spiele gewinnen, Änderungen an der Platzierung blieben dennoch aus.
Mancunian Pride vs. Magic Carmarthen
10:30
Right Rusher Glesni Galeforth und Kicker + Passer Hailey Parker-Hall strahlten nach dem Sieg ihres Teams Magic Carmarthen um die Wette. Kein Wunder, denn alle Punkte beim 30:10-Erfolg gingen auf ihre Kappen. „Wir haben schon unter der Woche beim Training sehr gut harmonisiert und konnten das jetzt auch auf das Spiel übertragen“, erklärte Galeforth. „Das waren immens wichtige Punkte, auch wenn sich an unserer Platzierung dadurch noch nichts geändert hat. Aber nächste Woche dann!“, gab Parker-Hall die Marschrichtung vor.
Bei den Prides punktete Badou Saneh zunächst per Wurf, bevor Kicker + Passer Nauka Smirnowa nachlegte. Am Ende riskierte Colin Murphy alles, um seinen Kick im Tor unterzubringen und so immerhin die Möglichkeit für ein Unentschieden zu öffnen, allerdings landete sein Schuss in den Armen von Magic-Keeper Sally Connor. Sanneh: „Wir waren am Anfang einfach zu schlafmützig. Da haben wir die entscheidenden Punkte zugelassen. Sehr ärgerlich!“
Letterkenny Casuals vs. Flower of Montrose
0:20
Während Aufsteiger Letterkenny Casuals zu Beginn der Saison noch die Liga mit einigen überraschenden Siegen düpieren konnte, ist davon nichts mehr übrig geblieben. Erneut setzte es eine herbe Niederlage, dieses Mal im heimischen Swilly Stadium gegen Flower of Montrose. „Der Überraschungsmoment, den wir zu Beginn der Saison hatten, ist natürlich mittlerweile weg. Man kennt uns. Zusätzlich sind einige Spieler*innen leicht angeschlagen in die Partie gegangen – auch wenn ich das nicht als Ausrede werten möchte“, so Trainer Eion O’Hare.
Bei Montrose setzten zumindest zwei der drei „Triple As“ ihren Namen auf die Punkteliste: Avery Samsonite und Alison Deonny Hearthouse sorgten in Kombination mit Kicker + Passer Fynn Little vorne für die Punkte, während hinten die Defense um die beiden Tackle Ivera Sterling und Ngunoue Maharero jeden Angriff der Casuals im Keim erstickte. Maharero: „Stabil bleiben war heute angesagt. Gegen die vermeintlich kleinen Gegner muss man besonders aufpassen. So konnten wir heute was für das Torverhältnis machen.“
Wolverhampton Locks vs. Kerry Celtic
40:0
Völlig von der Rolle präsentierten sich die Celtics bei ihrem Auswärtsspiel im Wulfrun Stadium in Wolverhampton. Während man letzte Woche noch direkt hinter Ulster die irische Dominanz in der Liga feierte, ist das Team von Trainer Seamus MacKenna nun wieder auf dem harten Boden der Realität gelandet.
Als Right Rusher Thomas O’Connor die ersten Punkte für seine Locks erzielte, rastete das komplette Stadion angesichts dieser doch überraschenden Führung aus. Später kamen die Fans allerdings gar nicht mehr aus dem Jubeln heraus, denn auch Rebecca-Isobel Furneaux-Smith und Neha Chadha konnten ihre Angriffe im Netz unterbringen, bevor Kicker + Passer Hannah Leibowitz jeweils mit aller Seelenruhe die Punkte verdoppelte. „Heute hat einfach alles gepasst“, so die Israelin in Diensten der Locks. „Das Publikum hat uns auch getragen, die Stimmung war riesig! Wir haben den Gegner sozusagen verhaftet“, spielte sie auf den Teamnamen an.
Kleinlaut schlichen dagegen die Spieler*innen von Kerry nach der Niederlage vom Platz. Bezeichnend war die Aktion von Patrick O’Shea gegen Ende der Partie, als er mit aller Gewalt einen Kick für sein Team erzielen wollte, der Ball aber in den Armen der jubelnden Locks-Anhänger*innen landete. „Ein scheiß Tag. Mehr will ich dazu gar nicht sagen!“, so der Left Rusher.
Conquerers of Saint Ives vs. Victoria on Sea
20:25
Center Rusher Sefi Ransome-Kuti von den Conquerers ließ sich nicht lange bitten und stürmte gleich in der ersten Runde auf Victorias Tor zu, das von Miriel Janice Redstone gehütet wurde. Ein Kick – und drin! Und während Kicker + Passer Benjamin Patel nachlegte, gelang ihm das im nächsten Angriff, den Ransome-Kuti zunächst ebenfalls verwandelte, nicht mehr. Fatal, wie sich später herausstellen sollte.
Denn Victoria fand erst spät ins Match, dann aber war bei Bertie Carrington kein Halten mehr: Zunächst per Wurf, dann per Kick und zum Abschluss nochmals mit der Hand sorgte der englische Nationalspieler für einen Punkteregen. Da machte es dann am Ende auch nichts mehr, dass sein Kicker + Passer Clement Lefèvre die Punkte nach dem letzten Wurf nicht verdoppeln konnte – denn zuvor hatte Patel auf der anderen Seite ja ebenfalls entscheidende Punkte liegen gelassen.
„Nach so einem Spiel denkt man natürlich schon, dass man alleine für die Niederlage verantwortlich ist, auch wenn ich weiß, dass es mehrere Faktoren waren. Daran muss ich nun aber erst mal knabbern“, so ein enttäuschter Patel im Nachgang. Bertie Carrington, der das Rusher Ranking der Liga derzeit mit großem Vorsprung anführt, freute sich dagegen erneut über ein herausragendes Spiel: „Ich weiß nicht, woran es liegt, ich mache nichts anders als sonst. Aber natürlich macht es mich glücklich, wenn ich das Team dadurch voran bringe.“
Dunfermline Thistle vs. Cheapside Sloggers
35:15
Keinen besonders guten Tag erwischten die beiden Kicker + Passer von Thistle und den Sloggers, denn sowohl Florian Richter als auch Mick Fletcher leisteten sich den Luxus, mehrfach nicht vom Punkt aus zu treffen. In der Endabrechnung konnte Richter das allerdings dadurch wieder ausgleichen, dass er seine Rusher vorher besser bedient hatte, und Thistle das Spiel mit 20 Punkten Vorsprung gewinnen konnte. „Vom Punkt war ich heute etwas schwach. Aber dafür haben meine Pässe gesessen, das ist doch auch was“, so der Deutsche aus der BRD.
Mick Fletcher dagegen ging hart mit sich ins Gericht: „Ich habe total versagt heute. Da will ich jetzt auch gar keine Ausreden suchen, ich hab einfach kein gutes Spiel gemacht.“ Vor allem Jolene Cunningham von den Sloggers stemmte sich zwar gegen die Niederlage, allerdings blieb sie zu oft in der guten Defense von Thistle hängen. „Alleine kann ich so ein Spiel auch nicht gewinnen“, so ihr achselzuckendes Fazit.
Lincolnshire Saxons vs. Ulster RC
0:40
Es dauerte überraschend lange, bis Tabellenführer Ulster in der Handerson & Sons Arena die ersten Punkte gegen die Saxons gelangen, die auf dem vorletzten Tabellenplatz kleben. Dann aber war kein Halten mehr. Rene Stochz und Brian Ballymoney trafen beide per Kick, ehe Kicker + Passer Ingrid Bengtsson vom Punkt aus erhöhte. „Das war eine runde Sache heute. Am Anfang hatten wir etwas Schwierigkeiten mit der Defense der Saxons, aber hinten raus war das ein Selbstläufer“, verkündete Stochz selbstbewusst.
Meshach Ekuban, Right Tackle der Saxons: „Die haben uns heute erst müde gemacht und dann eiskalt zugeschlagen. Schöne Scheiße!“, so der 2-m-Hüne.
Bath Academics vs. Southampton Rovers
20:30
Einen knappen Sieg konnte Tabellenschlusslicht Rovers bei den Academics aus Bath einfahren. Nachdem Alessandro Locatelli und Elsie Carter-Philipps für die Gäste vorgelegt hatten, konnte Colleen McNamara nur noch die Anschlusspunkte erzielen, für einen Sieg reichte es jedoch nicht mehr.
„Dass wir trotz Sieg immer noch Letzter sind, ist schon bitter, zeigt aber auch, wie schwach die Leistungen der letzten Wochen waren. Ich hoffe, dass es nun wieder bergauf geht“, so Locatelli im Anschluss. Academics-Keeper Amma Nkrumah ärgerte sich vor allem über den Wurftreffer von Carter-Philipps: „Ich war noch mit den Fingern dran. Hätte ich den gehabt, wäre das Spiel vielleicht Unentschieden ausgegangen.“