Freude pur im Ulster Stadium! Während sich Tabellenführer Ulster über einen weiteren Sieg freute, gab es auch beim Gegner Magic Carmarthen aus Wales großen Jubel, nachdem die Ergebnisse aus den anderen Stadien eintrafen: Das Team kann rechnerisch nicht mehr absteigen. Stattdessen machen Dunfermline Thistle, Lincolnshire Saxons und Cheapside Sloggers den Abstieg unter sich aus…
Cheapside Sloggers vs. Kerry Celtic
0-20
Mangelnde Motivation konnte man den Cheapside Sloggers aus Birmingham wahrlich nicht vorwerfen: Vor dem Anpfiff marschierten die Spieler*innen fest entschlossen zur Mitte und sammelten sich im Mannschaftskreis, bevor ein lautes „Slog-gers, Slog-gers, Slog-gers“ zu hören war. So aufgepeitscht zeigte zunächst die Abwehr, dass mit ihr zu rechnen war. Einen Angriff nach dem anderen wehrten die Tackle Dodger Finsbury und Paddy Gilbert ab. Gegen Sadhbh Connell kam Finsbury in der 7. Runde allerdings einen Schritt zu spät, sodass die quirlige Irin ihre Chance nutzte und zur Führung einkickte. Auch Kicker + Passer Jehan Rahim gab sich keine Blöße und verdoppelte die Punkte.
Bei den Sloggers gingen die Köpfe zwar nicht nach unten, aber es zeigte sich einmal mehr das Problem der Mannschaft von Winifred Catfish: Die Offense trifft einfach zu selten. „Eine gute Chance nach der anderen – aber trotzdem keine Punkte. Das reicht natürlich nicht für einen Sieg. Noch sind wir einen Punkt über dem Abstiegsplatz, aber es wird sehr eng“, bilanzierte Catfish im Anschluss.
„Momentan sieht es ja sehr danach aus, dass wir in den Playoffs sind. Ich bin zufrieden, auch wenn sicherlich noch mehr geht. Aber wir sparen uns die Körner einfach auf“, so Kerry Celtics Connell nach dem Sieg.
Flower of Montrose vs. Mancunian Pride
20-30
Eilig hatte es Badou Sanneh von Mancunian Pride: Kaum war der Ball freigegeben, sauste er mit ihm unter dem Arm über den Platz und versenkte ihn im Tor von Montrose-Keeper Amanda Chung. Die zeigte sich beeindruckt: „Das war sicherlich das schnellste Tor, was ich bisher bekommen habe. Vielleicht war das sogar neuer Ligarekord!“ Nicht ganz, wie sich hinterher herausstellte: 1969 war Meirion Dodd von Cymru Union of Ferndale noch einen Ticken schneller. Gegner damals: Flower of Montrose. „Das ist dann eine der Statistiken, wo man nicht unbedingt ganz oben landen möchte“, kommentierte Montrose-Trainer Hamish Macdonald of Clanranald nach dem Spiel. Noch mehr ärgerte er sich aber über den Treffer von Colin Murphy, der den Vorsprung von Sanneh per Wurf vergrößerte: „Der darf da niemals so frei zum Wurf kommen! Wir haben uns heute selbst um den Erfolg gebracht nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich.“
Sanneh nahm die Episode seines Fast-Rekords mit Humor: „Ich werde veranlassen, dass „Fast-Rekordtorschütze“ auf mein Trikot geschrieben wird. Im Vergleich zu vielen walisischen Namen ist das noch kurz und sollte kein Problem sein!“
Letterkenny Casuals vs. Dunfermline Thistle
30-0
Abstiegskampf pur im Swilly Stadium von Letterkenny, denn rein rechnerisch waren die Gastgeber*innen noch nicht vor dem Abstieg gerettet, auch wenn die Not von Thistle um ein Vielfaches größer ist. Unter der Woche waren Stimmen aus dem Vereinsumfeld der Schotten zu vernehmen, dass man sich intern bereits mit dem Abstieg abgefunden hat und intensiv an den Planungen für die kommenden Saison in der zweiten Liga arbeitet. Auch wenn Präsidentin Teresa MacHughie-Fatehpuri vor dem Spiel bei den Casuals nichts davon wissen wollte: „Ich weiß nicht, wer das in die Welt gesetzt hat, aber wir haben noch drei Spiele und alle Chancen, den Abstieg zu verhindern.“ Nach diesem Sonntag haben sich die Chancen allerdings weiter verschlechtert, denn Thistle musste eine weitere 0-30-Niederlage einstecken, während bei den Casuals gefeiert wurde. Denn die Ir*innen bleiben ein weiteres Jahr in der Brooms’n’Joy League.
Ausgerechnet Rory McFinnell, der aufgrund seiner politischen Äußerungen im Laufe der Saison immer wieder in den Schlagzeilen stand, sorgte für die Punkte. „Ja, er polarisiert und redet manchmal in Momenten, wo es besser wäre zu schweigen. Aber seine spielerischen Fähigkeiten haben niemals zur Diskussion gestanden!“, nahm ihn sein Trainer Eion O’Hare vorsorglich in Schutz. „Und er ist auch eine wichtige Person im Mannschaftsgefüge. Alles andere interessiert mich nicht, ich coache einen Rugbyclub und mache keine Politik!“
Ulster RC vs. Magic Carmarthen
20-0
Mit einem Sieg hätte sich das Team von Magic aus der Abstiegszone katapultieren können, allerdings war mit Tabellenführer Ulster eine besonders harte Nuss zu knacken. „Heute konnten wir nichts reißen, die sind einfach alle zu stark gewesen. Nicht ohne Grund steht Ulster auf Platz 1. Ich glaube, sie werden auch in den Playoffs eine entscheidende Rolle spielen“, zog Magic-Keeper Sally Connor, die nur einen Kick von Brian Ballymoney durchlassen musste, nach der Niederlage Bilanz. Dennoch ist Magic nach diesem Spiel in der sicheren Zone – denn die drei Mannschaften unter ihnen haben auch alle verloren.
Magics Offense blieb dagegen ein ums andere Mal an den gegnerischen Tackles hängen. „Es war uns wichtig, dass wir überzeugend spielen. Wir wollen jetzt da oben bleiben und dann in den Playoffs möglichst ins Finale. Das sind unsere Saisonziele“, wurde Ulster-Rusher Miru Hapuku auf der Pressekonferenz deutlich. Dieses Selbstbewusstsein jubelten die Spieler*innen nach dem verdienten Sieg auch lautstark hinaus, während sich auf der anderen Seite Carmarthen über den Nichtabstieg freute.
Victoria on Sea vs. Bath Academics
40-20
Nach Abpfiff stemmte Evanna Sutherland ihren Teamkollegen Bertie Carrington hoch und jubelte laut mit den anderen Spieler*innen: „Player of the Match“! In der Tat, zuvor hatte Carrington in guter Zusammenarbeit mit Kicker + Passer Clement Lefèvre für sämtliche Punkte von Victoria gegen den Rivalen aus Bath gesorgt. „Besser kann man es wirklich nicht machen. Ich bin sehr stolz auf den Jungen, er ist in der Form seines Lebens!“, lobte ihn sein Trainer Gordon of Roxburghe.
Bei den Academics keimte nur zwischenzeitlich kurz Hoffnung auf, als Ratnasiri Sudu Rahim per Kick für Punkte sorgte, allerdings war das auch der einzige Treffer für die Gäste. „Wir hatten heute Victoria nichts entgegenzusetzen. Die Niederlage geht vollkommen in Ordnung“, erklärte Baths Kicker + Passer Laryn Hale Pickering. Nichtsdestotrotz bleiben die Academics auf dem zweiten Tabellenplatz und können sicher für die Playoffs planen.
Southampton Rovers vs. Wolverhampton Locks
40-30
Eine bis zum Schluss spannende Partie bekamen die Zuschauer*innen im Harbour Stadium der Rovers zu sehen, denn Aufsteiger Wolverhampton wehrte sich nach Kräften gegen eine Niederlage. Dass es am Ende doch nicht ganz reichte, hatten sie Superstar Alessandro Locatelli zu verdanken, dessen letzter Kick noch ganz knapp am Pfosten vorbei ins Tor trudelte. Da die Locks in der letzten Runde nicht mehr punkten konnten, war es für die Rovers nicht so dramatisch, dass Kicker + Passer Kippie Makepa seinen letzten Schuss wiederum daneben setzte. „Das war ein Spiel mit Herzinfarktgefahr. Das möchte ich nicht jede Woche erleben müssen!“, kommentierte Rovers-Präsident Ross Dermott im Anschluss auf der Tribüne.
„Wir waren ganz dicht dran. Ich muss sagen, das ist schon eine Leistung, wenn man sieht, wer auf der anderen Seite auf dem Rasen steht“, so Locks-Tackle Kulwinder Mahal.
Momentan stehen beide Teams auf Playoff-Plätzen, was gerade für den Aufsteiger aus Wolverhampton ein großer Erfolg wäre. „Davon hätten wir vor einem Jahr nicht zu träumen gewagt. Jetzt wollen wir das aber auch festzurren!“, so Mahal.
Conquerers of Saint Ives vs. Lincolnshire Saxons
50-20
Der Jubel kam zu früh: Nach der Führung durch Forbia Kennedy und dem anschließenden Kick durch Benjamin Patel hallten kurzzeitig Freudenschreie der mitgereisten Saxon-Anhänger*innen durch das Stadion. Dann machten die Conquerers allerdings Ernst und drehten die Partie innerhalb von zwei Runden, in denen Schelju Naidenov doppelt traf. „Ein ganz bitterer Tag. Klar freut man sich über Punkte, gerade in unserer Situation, aber man darf seine Konzentration dadurch natürlich nicht verlieren!“, ärgerte sich Saxons-Trainer Henry Little über seine Mannschaft.
Den Sack endgültig zu machte Conquerers-Rusher Sefi Ransome-Kuti, die ihren Wurf auch noch im Tor der Gegner unterbrachte. „Jeder Punkt zählt im Kampf um die Playoff-Plätze. Ich bin sehr froh, wenn ich heute dazu beitragen konnte“, so die Engländerin mit den nigerianischen Wurzeln.