Gleich zwei Derbys am vorletzten Spieltag warfen ihre Schatten voraus. Doch während sich weder Celtic und Ulster noch Locks und Sloggers auf einen Sieger einigen konnten, zeigte Dunfermline Thistle im Tabellenkeller, dass sie noch ein gehöriges Wörtchen darüber mitsprechen wollen, wenn es darum geht, wer auch nächste Saison in der Brooms’nJoy League spielt. Leidtragende waren die Conquerers, die völlig überraschend zeitweise richtig vorgeführt wurden.
Kerry Celtic vs. Ulster RC
30-30
Irland vs. Nordirland. Eine durchaus brisante politische Konstellation, auch wenn Ulster gerne betont, dass der wahre Derbygegner aufgrund der geografischen Nähe eigentlich die Letterkenny Casuals sind. Trotzdem knisterte die Luft des EasyLoan Stadiums – was sicher nicht nur an dem kleinen Feuerwerk lag, das schon vor Spielbeginn den Himmel über der Kerry-Tribüne in grünes und goldenes Licht tauchte.
Beide Teams waren bereits sicher für die Playoffs qualifiziert, weshalb die Zweikämpfe nicht ganz so heftig ausfielen wie in anderen Derbys zuvor. Ulster nutzte in Person von Miru Hapuku die erste Chance für die Führung in der vierten Runde, danach dominierten die Celtics, deren Kicker + Passer Jehan Rahim ihrem Team allerdings das Leben schwer machte, da sie ständig die Nachschüsse daneben setzte. „Heute war es wie verhext. Nur einen Ball von vieren versenkt, das ist eine schlechte Quote. Zum Glück haben wir nicht verloren“, zog sie Bilanz.
Auch auf der anderen Seite zielte Kicker + Passer Ingrid Bengtsson einmal daneben. „Heute war offenbar nicht der Tag für KPs. Wir wollten den Rushern auch mal das Gefühl geben, ein Spiel zu entscheiden“, scherzte die Schwedin im Anschluss.
Mancunian Pride vs. Southampton Rovers
30-50
„Gegen ihn war heute einfach kein Kraut gewachsen. Er war nicht zu stoppen“, kommentierte Tackle Kraigg Massiah die Niederlage seiner Prides. „Er“ war Alessandro Locatelli im Dress der Rovers, der die Mannschaft aus Manchester fast im Alleingang besiegte.
„Heute konnte man einmal mehr sehen, wie wertvoll er für uns ist. Deshalb werden wir natürlich alles daran setzen, ihn auch über diese Saison hinaus in Southampton zu halten“, betonte sein Trainer John Littleborough. Das dürfte nicht günstig werden und das bei dem bereits jetzt astronomischen Gehalt, das der Italiener angeblich bei den Rovers verdient. „Dazu äußere ich mich nicht öffentlich. Das sind Interna, die bleiben zwischen uns und dem Spieler“, so Littleborough. Dem Team, dem Spieler – und wer weiß, wem noch. Schon bei der Verpflichtung von Locatelli hatte es Gerüchte gegeben, dass im Hintergrund ein geheimnisvoller Geldgeber die Strippen bei dem Deal zieht. Sein oder ihr Name ist allerdings bis heute nicht bekannt.
Magic Carmarthen vs. Victoria on Sea
0-20
„Ich habe mir das nun ein paar Wochen lang kommentarlos angeschaut und werde nun die Konsequenzen ziehen. Hier ist kein Platz, um sich auf den Lorbeeren der Vergangenheit auszuruhen. Solomon Addo ist wieder fit, ich sehe keinen Grund, warum er nicht spielen könnte.“ Eine heftige Aussage, die Victorias Trainer Gordon of Roxburghe nach dem Sieg gegen Magic Carmarthen über seinen Rusher Lucas May traf. Der war in den vergangenen Wochen nämlich weniger durch Leistungen auf dem Platz, als vielmehr durch seine exzessiven Partynächte mit dem bekannten It-Girl Olivia Merrygold aufgefallen. May, der erst im Laufe der Saison durch eine Verletzung Addos in den Kader gerutscht war, wollte sich dazu lieber nicht äußern.
Dafür griff Magic-Trainer Magnus Thompson das Thema auf: „Wir haben nur It-Girls bei uns im Team. Aber im Gegensatz zu anderen wissen sie bei uns, wann sie wieder auf dem Trainingsplatz zu stehen haben. Und das ist nach dieser unterirdischen Leistung morgen Früh um 7!“
Bath Academics vs. Letterkenny Casuals
10-0
Colleen McNamara war nach Ende des Spiels nicht nach feiern zumute, obwohl ihre Punkte den Academics heute zum Sieg verhalfen. „Das war eine ganz schlechte Partie. Der schlechte Rasen hat sicherlich dazu beigetragen, aber was willst du machen, wenn es seit einer Woche ununterbrochen regnet? Trotzdem war das nicht gut heute!“
Auch die Casuals monierten den schlechten Zustand des Geläufs, wollten ihre Niederlage aber nicht allein daran festmachen: „Klar spielt man auf einer gut gemähten Wiese im Sommer unter Sonnenschein und blauem Himmel besser. Aber auch da kann man heftig auf den Sack bekommen. Insofern ist das eine Ausrede. Wir müssen jetzt genau analysieren, was da alles schief gegangen ist. Und ja, es war eine ganze Menge“, kommentierte Letterkennys Omagh O’Sulivan das Spiel.
Lincolnshire Saxons vs. Flower of Montrose
0-0
Eigentlich geht für die Lincolnshire Saxons um alles – ob das allerdings auch bei allen Spieler*innen angekommen ist, darf angesichts der desolaten Leistung gegen Flower of Montrose bezweifeln. „Kriegt doch mal den Arsch hoch, das ist ja fürchterlich!“, brüllte ein stinksauerer Henry Little sein Team von der Seitenlinie aus an. Allein, es half nichts.
Viel besser agierte übrigens auch der Gegner aus Montrose nicht, dem anzumerken war, dass er sich schon für kommenden Aufgaben in den Playoffs schonte. „Noch sind wir gar nicht sicher dabei! Aber das hat man ja gesehen, dass die Einstellung heute bei so einigen nicht gestimmt hat. Mal sehen, ob es noch ein böses Erwachen gibt“, sparte Montrose-Keeper Amanda Chung nicht mit Kritik an den eigenen Mitspieler*innen.
Wolverhampton Locks vs. Cheapside Sloggers
30-30
Locks vs. Sloggers. Was normalerweise die Massen elektrisiert, mutierte am gestrigen Sonntag zu einer recht müden Angelegenheit. Die Locks wollten nicht, die Sloggers konnten nicht, so lässt sich der sportliche Teil der Partie zusammenfassen, dabei geht es doch für die Sloggers um nichts anderes als den Klassenerhalt. „Dafür war das viel zu wenig. Wir hatten eine reelle Chance auf den Sieg, dann wären wir vielleicht durch gewesen. So aber müssen wir nächste Woche unbedingt gewinnen und auf Niederlagen der Konkurrenz hoffen. Keine schöne Situation, so viel unnötiger Druck“, schimpfte Esme Wharton von den Sloggers.
„Da war kein Feuer, keine Leidenschaft. Ich bin bitter enttäuscht und entschuldige mich bei den Fans. Einige Spieler*innen haben den Begriff des Derbys heute nicht verinnerlicht gehabt“, erklärte ein angefressener Right Tackle Smeep Grewal von den Locks kurz und knapp.
Dunfermline Thistle vs. Conquerers of Saint Ives
45-0
Eine krachende Niederlage mussten die Conquerers beim Kellerkind aus Dunfermline einstecken. „Einige sind wohl ein bisschen sehr hoch mit der Nase gewesen im Vorfeld. Dabei weiß man doch, dass ein angeschlagener Gegner immer gefährlich ist. Das war wirklich ein beschämender Auftritt heute“, so Athelwulf Nithercott, Trainer in Saint Ives.
Schon der erste Angriff von Thistle führte zum Punkterfolg: Bonnie Macfarlane traf per Wurf. Danach spielte das Team wie entfesselt, setzte den Gegner permanent unter Druck, attackierte früh. Issa Hegzy und Kincaid Hamilton sorgte für weitere Punkte, die Kicker + Passer Florian Richter jeweils verdoppelte. „Wir haben alles gegeben und – MANN! So ein Sieg fühlt sich schon geil an!“, jubelte Richter nach Ende des Spiels.
Damit wird es nächste Woche am letzten Spieltag vor den Playoffs noch einmal richtig spannend. Wer kann sich aus dem Dreiergespann im Tabellenkeller retten?