Während beim Duell der Harrington Harriers gegen die Shropshire Sheep ein Schaf vor Anpfiff für reichlich Trubel sorgt, untermauern die London Foreigners ihre Aufstiegsambitionen. Gegen völlig konsternierte Spieler*innen von Mercia gelingt dem Team aus London ein weiterer Sieg und damit die Festigung der Tabellenspitze.
London Foreigners vs. Mercia Athletic
20-10
Nein, Magnus Thompson hat es in den letzten Wochen wahrlich nicht leicht. Schon vor 14 Tagen nach der überraschenden Niederlage gegen die Harrington Harriers musste sich der Trainer von Mercia unangenehmen Fragen stellen. Und nachdem es für sein Team auch gegen die London Foreigners nichts zu holen gab, wurde er sogar vom Vereinspräsidenten Ennys Wyndham öffentlich in Frage gestellt: „Wir haben Magnus natürlich geholt, weil er einen gewissen Ruf hat. Leider sind die Ergebnisse momentan nicht das, was wir uns von ihm versprochen haben. Vielleicht müssen wir umdenken…“, hieß es vielsagend auf der Pressekonferenz.
Zuvor zeigte Athletic zwar ein engagiertes Spiel, rannte aber von der ersten Runde an einem Rückstand hinterher, nachdem der Londoner Jaspal Rani mit seinem Wurftreffer gleich die Marschroute der Foreigners vorgegeben hatte. Zwar gelang Gwendolyn Avonlea mit Kicker & Passer Melanie Jung der zwischenzeitliche Ausgleich, aber gegen den erneuten Treffer von Rani, dieses Mal per Kick, war auch Keeper Sandra Hill machtlos. „Es läuft momentan einfach nicht. Wir hatten gehofft, dass es bei einem Ausrutscher gegen die Harriers bleiben würde, aber heute war wieder der Wurm drin“, erklärte der Routinier nach dem Spiel.
Auf der anderen Seite freute sich Center Rusher Rani über die Auszeichnung zum Player of the Match: „Wir hatten mit mehr Kampf gerechnet, aber das war heute gar nicht nötig. Wir freuen uns natürlich über den Sieg und die Tabellenführung, aber die Saison ist noch lang. Wichtig ist, dass wir am Ende oben stehen, nicht bloß im Sommer!“
Lincolnshire Saxons vs. Merseyside Athletic
30-10
Saxons-Right Tackle Meshach Ekuban war die Erleichterung nach dem Spiel anzusehen. Gleich in der ersten Runde leistete er sich einen dicken Patzer und schätzte den Abstand zum Gegner völlig falsch ein, was Bram Stoker von Merseyside zu einem Wurftreffer und der Führung der Gäste ausnutzte. „Wenn du gleich zu Spielbeginn so einen Fehler machst, ist das nicht gut, weil du dann das ganze Spiel über immer wieder darüber nachdenkst und nicht mehr offen bist. Aber ich hab Glück gehabt“, resümierte Ekuban. Sein Kollege Dusten Hawthorne nutzte nämlich seinerseits eine Unachtsamkeit der Liverpooler Defense zum Ausgleich. Dass Ekuban am Ende sogar noch Jubeln durfte, hatte er Forbia Kennedy zu verdanken: In der letzten Runde setzte sie einen platzierten Kick oben ins Tor, während Kicker & Passer Henry Little jr. seinen Kick10 ebenfalls versenkte.
Bei Athletic war dagegen mal wieder Ursachenforschung angesagt: „Wir waren nicht aggressiv genug in den Zweikämpfen. Nur in der ersten Runde hat es geklappt, aber insgesamt kommt von der Offense einfach viel zu wenig“, so die ernüchternde Bilanz von Athletic-Trainer Peter Molesworth.
Cheapside Sloggers vs. Snowdonian Eagles
20-25
„So eine verdammte Scheiße!“, schimpfte Sloggers-Rusher Jolene Cunnigham nach dem Spiel. An diesem Sonntag verloren die Sloggers nicht nur das Heimspiel gegen die Snowdonian Eagles, sondern auch den unmittelbaren Anschluss an die Aufstiegsplätze. „Ja, es ist noch früh in der Saison, aber es sind drei Punkte, die uns einfach fehlen. Das ist Fakt.“
Vor allem Alparslan Chutani brachte die Defense der Sloggers immer wieder in Schwierigkeiten. So punktete er gleich zum Auftakt per Kick, ehe Albert Wright mit zwei Wurftreffern in Kombination mit K&P Mick Fletcher für den Ausgleich der Sloggers sorgte. Am Ende entschied aber Chutanis Treffer das Spiel, auch wenn Eagles-K&P Zack Lennox nicht mehr traf. „Für einen Rusher ist es natürlich immer eine besondere Auszeichnung, wenn man den Sieg wirklich auf das eigene Tun zurückführen kann. Insgesamt haben wir aber natürlich als Team agiert und der Sieg wäre auch ohne die großartige Defense nicht zustande gekommen“, so Chutani im Anschluss.
Pittenweem RC vs. Bushwackers London
20-20
Banafsha Dasti war alles andere als glücklich nach dem späten Unentschieden von Pittenweem gegen die Bushwackers. Dabei hatten Ernestine Duffey und Kicker & Passer Walter Treadway mit ihren Kicktreffern erst noch für eine 20-0-Führung der Schotten gesorgt, die auch recht lange Bestand hatte. „Ich hatte noch einen Chance auf einen Kick, war aber einen Tick zu langsam und habe verzogen. Wenn der gesessen hätte, dann hätten wir das Ding hier gewonnen“, ärgerte sich Duffey nach dem Spiel.
So aber gelang den Bushwackers zunächst durch Josephine King ein Wurftreffer, ehe Talek Buglehole in der letzten Runde zusammen mit K&P Isidora Queiroz noch den Ausgleich erzielte. „Kurz vor knapp, aber gerade noch rechtzeitig!“, grinste er spitzbübisch nach seinem Treffer.
Harrington Harriers vs. Shropshire Sheep
10-0
Schon lange bevor es auf dem Harrington Field losgehen sollte, waren alle Anwesenden in heller Aufregung: Molly, das Maskottchen der Shropshire Sheep – ein Schaf der gleichnamigen Rasse – war ausgebüxt und hatte sich auf den Weg gemacht, die weitläufigen Parkanlagen der Broughton Academy zu erkunden. Und so sah man neben verschiedenen Vereinsoffiziellen beider Clubs auch diverse Zuschauer*innen durch die Gegend streichen und nach dem Tier suchen. Letztlich war es Greenkeeper Caleb Green, Angestellter der Wächterakademie, der das Schaf ausfindig machte und anlocken konnte: „Ich hab es in der Nähe der Rosen entdeckt. Es wollte sich gerade in unsere besondere Zucht der blauen Rosen stürzen, da hab ich es zum Glück am Halsband zu fassen bekommen“, so der Greenkeeper hinterher.
Während die Betreuer*innen ihr schwarzes Schaf in Empfang nahmen, schritten die Spieler*innen der Teams auf den Rasen. Sie hatten von der ganzen Aufregung gar nichts mitbekommen. Gleich in der ersten Runde gelang es Harriers-Left Rusher Frances Nigellus sich auf ihrer Seite durchzusetzen und einen Ball auf das Tor von Sheep-Keeper Amelia Rickman zu werfen, der allerdings zu schwach geworfen war, um Schaden anzurichten. In der Offense von Shropshire sorgte fortan vor allem Megan O’Kelly für Aufsehen, denn es gelang ihr zunächst immer wieder, die beiden Harriers-Tackles Liam Spencer und Keiran O’Malley vor gehörige Probleme zu stellen. Vor allem im Zusammenspiel mit K&P Harry Wilson wirbelte sie von einer Seite zur anderen, versagte jedoch regelmäßig beim Abschluss: Mal war der Ball zu weit nach außen geworfen, mal knallte er gegen die Latte, mal landete er in den Armen von Harriers-Keeper Pauline of Rubin. Es dauerte ein paar Runden, bis sich die Harriers-Defense auf diese Spielweise eingestellt hatten und O’Kelly den Weg zum Tor vollends versperrte.
Unterdessen zeigte die Offense der Gastgeber*innen, dass es wohl kein Zufall war, dass vor 14 Tagen der erste Saisonstart für Harrington notiert werden konnte: Nigellus sowie ihre Rusher-Kollegen Thane Mullen und Kenan Trevelyan kamen immer wieder gefährlich vor das gegnerische Tor. Letztlich blieb es aber Nigellus selbst vorbehalten, einen ihrer Würfe zu versenken. Auch K&P Vincent Kanouté gab sich bei seinem Kick5 keine Blöße und sorgte für die 10-Punkte-Führung, die das Team bis zum Schluss auch nicht mehr abgab.
Damit steht nun nicht nur der zweite Saisonsieg zu Buche, auch konnten die Harriers das erste Mal den letzten Tabellenplatz verlassen, wo sich nun Pittenweem wiederfindet. „Megagut einfach, zwei Siege hintereinander! Wer hätte das gedacht?“, freute sich Trevelyan nach dem Spiel.
Bei den Sheep war man dagegen enttäuscht: „Das war insgesamt kein guter Auftritt. Erst geht unser Maskottchen verloren und dann verlieren wir auch noch das Spiel. Das hatten wir uns anders vorgestellt“, so ein enttäuschter Oliver King, Manager der Sheep.
Während sich ganz oben in der Tabelle die Foreigners und die Saxons leicht von den anderen Teams absetzen können, übernimmt Pittenweem nach dem Unentschieden gegen die Bushwackers die Rote Laterne des Tabellenschlusslichts von den Harriers.