From London with Love…

Nach dem 5. Spieltag trennt sich in der Honour League so langsam die Spreu vom Weizen. Und es zeigt sich, dass die Expert*innen gar nicht so falsch lagen mit ihren Einschätzung zur Teamstärke. Mit zwei Ausnahmen: Die beiden Teams aus London, die Foreigners und die Bushwackers, wissen bislang zu überraschen!

Pittenweem RC vs. Cheapside Sloggers

30-40

Auf dem Paper sollte diese Partie eigentlich eine klare Angelegenheit sein, denn Pittenweem konnte in den bisherigen Auftritten nicht recht überzeugen, während die Sloggers ihre Aufstiegsambitionen zumindest anmeldeten. Allerdings sah es am Sonntag im kleinsten Stadion der Liga, dem Fishermen’s Den, ganz anders aus: Gleich in der ersten Runde schockte Ernestine Duffey den angereisten Favoriten aus Birmingham mit einem Kicktreffer, der für lauten Jubel der 738 Zuschauer*innen sorgte, die fast ausschließlich den Gastgebern die Daumen drückten. „Leider habe ich meinen Kickversuch dann versemmelt“, bedauerte Kicker & Passer Walter Treadway von Pittenweem auch noch eine halbe Stunde nach Abpfiff seinen Fehlversuch.

Die Sloggers brauchten eine Weile, bis sie sich gesammelt hatten und einen Weg durch die eng stehende Defense fanden: Letztlich war es Albert Wright, der sich auf der rechten Seite gegen Rufus Chambers durchsetzen und seinen Kick zwischen den Stangen platzieren konnte. Auch K&P Mick Fletcher verwandelte seinen Kick10 sicher zur 20-10-Führung für die Sloggers.

Wer nun aber glaubte, die Führung würde den Sloggers Sicherheit geben, sah sich getäuscht. Pittenweems William Doncaster schnappte sich den Ball und marschierte schnurstracks Richtung Tor von Sloggers-Keeper Antonio Mancini, ehe er dem verdatterten Keeper den Ball zwischen den Beinen hindurch in die Maschen warf. Ein Traumtor für Pittenweem – und dieses Mal traf auch Treadway zum Ausgleich.

Die Freunde der Fans währte allerdings nur kurz, denn wieder war es Wright, der per Kick in Zusammenspiel mit Fletcher erneut die Führung für die Gäste klärte. Zwar traf Duffey noch einmal per Wurf für Pittenweem, aber der Vorsprung reichte dem Favoriten. „Wir haben länger zittern müssen, als wir im Vorfeld gedacht hatten. Es zeigt wieder einmal, dass man die vermeintlich Kleinen niemals unterschätzen sollte!“, betonte Wright, nachdem er die Auszeichnung zum Player of the Match entgegen genommen hatte.

 

Harrington Harriers vs. Merseyside Athletic

5-30

Schon in der vergangenen Woche schnupperten die Harriers am ersten Punktgewinn der Saison, ehe es hintenraus wieder nicht ganz langte. Dieses Mal lautete die Devise offenbar gleich von Beginn an den Gegner unter Druck zu setzen und möglichst zu punkten. Right Rusher Thane Mullen nahm sich gleich in der ersten Runde ein Herz und versuchte es mit einem Kick, aber sein Versuch war zu kurz. Im nächsten Angriff der Harriers versuchte er es nach einer schönen Ballübergabe von Kenan Trevelyan mit einem Wurf, aber auch dieses Mal reichte es nicht, denn der Ball landete in den Armen von Merseyside-Keeper Cadhan Mac Cuilinn.

Die Gäste brauchten eine Weile, um ins Spiel zu finden. Und so lag es an Routinier Bram Stoker, Athletic in Front zu bringen: Nach einer Kombination mit K&P Logan Plymouth konnte they den Ball im Tor von Keeper Pauline of Rubin unterbringen. Sie hatte die Finger zwar noch am Ball, konnte ihn aber nicht festhalten. Zuvor hatte sich Harriers-Right Tackle Keiran O’Malley von einer Finte verladen lassen und musste den für theirs Alter immer noch sehr schnellen Stoker ziehen lassen.

Aber auch nach dem Rückstand gaben sich die Harriers nicht auf. Im nächsten Angriff war es Frances Nigellus, die den Ball an Thane Mullen übergab, der endlich seinen Wurf im Tor unterbringen konnte. Allerdings war es K&P Vincent Kanouté nicht vergönnt, die Punkte zu verdoppeln, da sein Kick5 von der Stange abtropfte.

Stattdessen erhöhten die Gäste aus Liverpool ihren Vorsprung durch Ninon Lekeaka, die sich gegen Liam Spencer, der ansonsten eine unauffällige Partie spielte, durchsetzen konnte und ihren Kicktreffer versenkte. Auch K&P Plymouth traf, während auf der anderen Seite der Wurfversuch von Frances Nigellus ein wenig zu weit nach rechts gezielt war und an den Stangen vorbeiflog, sodass es die nächste Niederlage für die Gastgeber aus Harrington gab. „Ich bin leider auf diese Finte reingefallen. Da wurde ich auf dem falschen Fuß erwischt und hatte keine Chance mehr, den Rusher noch zu tackeln“, zeigte sich O’Malley nach dem Spiel enttäuscht, während Stoker sich freute: „Ich bin zwar nicht mehr ganz taufrisch, aber es freut mich, dass ich mit meiner Erfahrung dem Team immer noch so gut helfen kann.“

 

Lincolnshire Saxons vs. Bushwackers London

10-15

Mit den Teams aus London ist in dieser Saison zu rechnen, das wussten auch die Saxons, die es in dieser Woche mit den Bushwackers zu tun bekamen. Entsprechend vorsichtig agierten sie während der ersten paar Angriffsrunden, die jedoch ohne Abschlussversuche auf beiden Seiten blieben, sondern jeweils in den Defenses hängen blieben. Letztlich konnte sich Josefine King auf der rechten Seite gegen die Tackles der Gastgeber*innen durchsetzen und ihren Wurf im Tor unterbringen. Da Kicker & Passer Isidora Queiroz jedoch nicht so treffsicher war, blieb es bei dem knappen Vorsprung der Londoner. Dass fünf Punkte zu wenig waren, wusste auch Talek Buglehole, der daher alles auf eine Karte setzte und seinen Wurf aus eigentlich aussichtsloser Position doch noch auf das Tor der Saxons steuerte – und überraschend traf! Saxons-Keeper Densill Layne war nach Abpfiff immer noch mächtig angefressen, dass er den Ball nicht mehr fangen konnte: „Den darf ich niemals durchlassen, niemals! Das lernt man schon in der Schule, dass man da den Raum zumachen muss, aber ich hab mich total verschätzt! Peinlich einfach!“

Dass für sein Team noch nicht alles verloren war, hatte er Dusten Hawthorne zu verdanken, der mit K&P Henry Little jr. den Ausgleich per Wurftreffer herstellte. Doch es dauerte nicht lange und ein Wurf von King zappelte erneut in den Maschen. Wieder aber gelang es Queiroz nicht, ihren Kick5 zu verwandeln. „Ich wollte es spannend machen…“, scherzte der K&P der Bushwackers nach dem Spiel. „Nein, mal im Ernst, ich muss mich bei unseren Rushern bedanken, die das Ding heute gewonnen haben. Ich konnte nicht so viel beitragen, wie ich gerne hätte.“

Die Saxons müssen mit dieser knappen Niederlage eine Rückschlag im Kampf um den Aufstieg einstecken, auch wenn sie vorerst auf dem 2. Tabellenplatz verbleiben.

 

Shropshire Sheep vs. Mercia Athletic

10-40

Können die Schafe dem Favoriten aus Mercia etwas entgegensetzen? Zunächst sah es zumindest so aus, denn Shropshire setzte alles auf die Defense und hielt Mercia tatsächlich über fünf Runden davon ab, Punkte zu erzielen.

Dann folgte jedoch ein Fehler von Right Tackle Charles Cox, der Gwendolyne Avonlea nicht hart genug tackelte, sodass ihr Wurf im Tor von Sheep-Keeper Amelia Rickman einschlug. Auch K&P Melanie Jung verwandelte ihre Kick5 und sorgte für die standesgemäße Führung der Gäste.

Doch die Sheep ließen sich nicht von ihrem Schlachtplan abbringen, denn schon im nächsten Angriff sorgte Megan O’Kelly mit einem überraschenden Kicktreffer für den Ausgleich. Da K&P Harry Wilson jedoch nicht verdoppeln konnte, blieb es beim 10-10.

Und nun schien es, dass Mercia einige Gänge hochschaltete und die Offense die Defense von Shropshire zunehmend unter Druck setzte. Folgerichtig konnte sich Virendra Basak gleich zwei Mal durchsetzen und seine Kicks im Tor platzieren, sodass Mercia am Ende mit deutlicher Führung siegte.

„Das war ein hartes Stück Arbeit, aber es zeigt, dass wir in der Lage sind, auch mit schwierigen Situationen umzugehen und als Team zu reagieren. Ich freue mich über diesen Sieg!“, so Basak im Anschluss. Sheeps Left Tackle Bethany Jones war dagegen enttäuscht: „Wir können mit dieser Klasse des Gegners einfach nicht mithalten, das muss man deutlich sagen. Alles andere als eine Niederlage wäre ein Überraschung gewesen.“

 

London Foreigners vs. Snowdonian Eagles

60-10

Dayita Singh konnte ihr Glück gar nicht fassen: „Wie, echt jetzt? Wir sind Tabellenführer?!“ Ungläubig stand sie inmitten der Jubeltraube ihrer Teamkolleg*innen, nachdem sie zuvor als Player of the Match ausgezeichnet wurde. In der Tat sorgte der deutliche 60-10-Erfolg der London Foreigners gegen die Snowdonian Eagles bei der gleichzeitigen Niederlage der Saxons dafür, dass die Foreigners in dieser Woche vom Platz an der Sonne grüßen dürfen.

Dem voraus gegangen waren allerdings einige Schrecksekunden, denn zunächst konnten die Eagles durch Rusher Alparslan Chutani und K&P Zack Lennox per Wurf in Führung gehen. Danach spielten aber nur noch die Londoner und dominierten das Team aus Wales nach Belieben. Zunächst traf Singh per Kick, ehe Jaspal Rani ebenfalls per Kick nachlegte. Danach war es wieder an Singh, einen weiteren Kick zu verwandeln, ehe Londons Kicker & Passer Oliver Summers seine hervorragende Leistung mit seinem dritten Kick10 krönte. „Eigentlich hätte er heute den Titel als bester Spieler verdient gehabt“, kommentierte Singh.

Die Eagles verließen das Spielfeld dagegen mit hängenden Köpfen. „Das tat weh, war aber auch in der Höhe absolut verdient“, so Trainer Owain Graham kurz angebunden.

 

Damit beenden die Londoner Teams diese Woche auf Platz 1 durch die Foreigeners, gefolgt von den Lincolnshire Saxons auf Platz 2 vor den Bushwackers London. Die Expert*innen hatten die beiden Teams aus der Hauptstadt vor der Saison zwar zum erweiterten Favoritenkreis gezählt, aber beide Mannschaften sind sehr gut in die Saison gestartet.

Unten in der Tabelle sortieren sich dagegen die ein, von denen diese Platzierung erwartet wurde: Die Shropshire Sheep und Pittenweem RC auf den Plätzen 8 und 9 sind dabei nur unwesentlich besser als das neu gegründete Team der Harrington Harriers auf dem letzten Tabellenplatz.

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