Bath Keeps Clean Sheet

Ist der Knoten geplatzt? Nachdem die Nachrichten aus Carmarthen in den letzten Wochen eher besorgniserregend waren, kann das Team von Magnus Thompson endlich den lang erwarteten Sieg einfahren. In Südengland hat das „Harbour Derby“ dafür die Massen elektrisiert.

Flower of Montrose vs. Bath Academics 0:10

Paul Ethan Burberry setzt seine Erfolgsserie fort: Nach einem erneuten Sieg seiner Academics steht das Team, das über Wochen das Tabellenende zierte, mittlerweile im oberen Mittelfeld. Durch die halbierte Saison bedeutet das allerdings nicht auch automatisch eine Teilnahme an den Play-Offs – selbst ein Abstieg ist rein rechnerisch noch möglich. Zu dicht liegen die Teams im Moment noch beieinander.

Außerdem bekam Gegner Montrose an diesem verregneten Sonntag offensiv überhaupt nichts auf die Reihe. Dass der Sieg für Bath nicht höher ausgefallen ist, haben die Flowers einzig und allein ihrer starken Defense zu verdanken, die Runde um Runde ihre Gegner abräumte und nur ein einziges Mal zu langsam war. „Trotzdem bin ich natürlich nicht zufrieden! Wir wollten oben angreifen, stattdessen haben wir Punkte auf den Tabellenführer verloren. Die Rusher hatten heute offenbar allesamt Angst, sich die Trikots dreckig zu machen…“, kritisierte Montrose-Trainer Hamish Macdonald of Clanranald seine zahnlose Offense.

Auf seine noch immer weiße Weste angesprochen, scherzte Paul Ethan Burberry: „Es reicht ja auch, wenn ich die habe. Den Spielern sieht man jedenfalls an, dass sie sich im Matsch gesuhlt haben. So muss das sein!“

 

Kerry Celtic vs. Mercia Athletic 30:20

Daniel Ingoldsby, Center Rusher bei den Crusaders, wie Mercia auch genannt wird, war bedient: „Ich weiß nicht warum, aber heute hatten alle Scheiße am Fuß! Mit dem Kicken lief das ja gar nicht!“ Auch wenn er von seiner Trainerin Lotti McDottie für die Ausdrucksweise später noch einen Rüffel bekam, hatte er Recht: Alle Punkte für Athletic wurden per Wurf erzielt, während der Ball beim Kicken regelmäßig vorbei ging bzw. von Celtics Keeper Barry Lodan abgefangen wurde.

Auf der anderen Seite zeigte Kicker & Passer Fynn Little, wie man es besser machte und erhöhte die Punkte für Celtic jeweils einmal per Fuß und einmal per Wurf. „Ich war die letzten Wochen angeschlagen, hatte eine Erkältung. Aber nun geht es wieder aufwärts und ich bin froh, dass es heute so gut gelaufen ist!“, erklärte Little im Anschluss.

 

Magic Carmarthen vs. Dunfermline Thistle 65:30

Nachdem die Fans von Magic in der vergangenen Woche ihren Unmut teilweise nonverbal am Stadionmobiliar ausgelassen hatten, erstrahlte die Maridunum Arena am Sonntag wieder in ihrem üblichen Glanz. Es schien, als wäre das reinigende Gewitter notwendig gewesen, denn den Damen von Magic gelang der erste Sieg unter ihrem neuen Trainer Magnus Thompson. Vor allem KP Hailey Parker-Hall und Rusher Glesni Galeforth fielen heute durch ihre hervorragende Zusammenarbeit auf, die sich beide mit Punkterfolgen krönten. „Es wurde auch Zeit! Wir haben in den letzten Wochen eigentlich immer super trainiert, nur am Spieltag lief dann irgendwie gar nichts mehr zusammen. Ein erster Schritt ist getan, auch wenn wir natürlich weiterhin in akuter Abstiegssorge sind“, so Parker-Hall nach Abpfiff.

Dunfermline Thistle kämpfte aufopferungsvoll, allerdings fehlte zum Ende raus der letzte Wille, wie Trainer Donall MacHughie zugab: „30 erzielte Punkte sind ja nicht schlecht. Aber wenn man mit dem Rücken zur Wand steht, kann man oft noch mal besondere Kräfte mobilisieren. Das haben wir heute zu spüren bekommen, deshalb haben wir verloren.“

 

Southampton Rovers vs. Victoria on Sea 20:20

Im „Harbour Derby“ genannten Duell standen sich am Sonntag Southampton und Victoria gegenüber. Beide Teams verbindet aufgrund der geografischen Nähe eine jahrzehntelange Feindschaft, die nicht selten in üblen Auseinandersetzungen auch außerhalb des Platzes endet. Da blieb es allerdings aufgrund der hohen Präsenz von Ordnungshüter*innen heute friedlich.

Auf dem Platz dagegen wurde sich nichts geschenkt. Beide Defenses gingen ordentlich zur Sache und räumten die gegnerischen Rusher hart an der Grenze des Erlaubten vom Feld. Vor allem Rovers-Tackle Cillian Craig zeigte seinen Gegenspielern, dass mit ihm nicht gut Kirschen essen ist, was in der 8. Runde in einer Schlägerei mit Victorias Center Rusher Manni Schlegel mündete. Erst nach einer mehrminütigen Unterbrechung gelang es dem Schiedsrichter die Gemüter so weit zu beruhigen, dass an ein Weiterspielen zu denken war. „Er hat mich übelst beleidigt, da habe ich ihm ein paar Takte erzählt! Ich komme aus Duisburg, da fackelt man bei solchen Typen nicht lange. Zack, hast du einen sitzen, wenn du dich doof benimmst!“, erklärte Schlegel hinterher.

„Er hat mich getreten. So geht das nicht. Wenn, dann mache ich das! Wir sind ja hier nicht beim Hallenhalma!“, konterte der Schotte.

Am Ende stand ein leistungsgerechtes, aber für die Gemüter wenig befriedigendes 20:20-Unentschieden zu Buche.

 

Conquerers of Saint Ives vs. Lincolnshire Saxons 10:70

Harry Little sorgte fast schon im Alleingang für die Zerstörung der Conquerers an diesem Sonntag. Der KP der Saxons traf fast nach Belieben, war drei Mal per Kick und einmal mit dem Wurfarm erfolgreich. „Naja, unsere Offense hat sehr gut vorgelegt, da wollte ich nicht hintenan stehen“, blieb Little bescheiden. Sein Vater, Trainer Henry Little, schwärmte ebenfalls von seiner Offense, wollte aber auch die Defense nicht vergessen: „Die Defense hat ihren Jobs sehr gut gemacht und wenig zugelassen. Das ist immer die Basis. Gary Newman und Pete Burrows hatten heute sichtlich Spaß.“

Die Conquerers waren dagegen bedient. In ihrem bislang schwächsten Spiel der Saison zeigten sich an allen Ecken Probleme. Viel Arbeit für Trainer Athelwulf Nithercott, der sich zunächst herunterregeln musste: „Ich brauche jetzt erst mal einen Beruhigungstrank. Sonst setzt es gleich in der Kabine Ohrfeigen. Das grenzte ja fast schon an Arbeitsverweigerung von einigen Spieler*innen! Ich weiß gar nicht, was ich dazu sagen soll!“

 

Cymru Union of Ferndale vs. Ulster RC 0:20

„Wir haben gespielt wie ein Absteiger! Mehr habe ich dazu nicht zu sagen“, keifte Union-Präsident Michael Rhys nach dem Spiel. Auch seine Trainerin Winifred Catfish war sauer: „Heute lief aber auch gar nichts zusammen. In so einer Situation brauchst du einen Leader auf dem Platz, jemanden, der die Verantwortung übernimmt, vorangeht und die anderen mitzieht. So jemanden haben wir momentan einfach nicht. Außerhalb des Feldes haben einige eine große Klappe, aber wenn es dann mal schwierig wird, ziehen sie alle den Schwanz ein. Und dann schaukelt sich die Verunsicherung immer weiter hoch. So kann man nicht gewinnen!“

Ulsters Trainer Adam Applerose war allerdings trotz des Sieges mit seinem Team auch nicht zufrieden: „Klar, wir haben gewonnen, das ist gut. Aber wir sind Vorletzter, da braucht man kein Mathegenie zu sein, um zu sehen, dass weiterhin Alarmzustand herrscht! Leider ist Omagh (O’Sullivan, KP von Ulster) zur Zeit in einem Formtief und trifft einfach nicht. Es ist wie verhext!“

Mancunian Pride hatte an diesem Wochenende spielfrei.

 

Morgana Morgenthau, Sportredaktion

Eine Unterhaltung beginnen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert