Victoria erleidet Schiffbruch im Harbour Derby

Eines der traditionsreichsten Derbys der Brooms’n’Joy League hat einen überraschend eindeutigen Sieger gefunden: Die Southampton Rovers erobern die Isle of Wight und schlagen den RC Victoria on Sea deutlich. An der Tabellenspitze zieht der Ulster RC derweil weiterhin einsam seine Kreise.

Cheapside Sloggers vs. Flower of Montrose

20-55

„Von unserer Offense ist einfach insgesamt viel zu wenig gekommen. Ich kann doch nicht jede Woche die Punkte alleine machen“, so ein hilfloser Paolo Munro von den Cheapside Sloggers nach der verdienten Niederlage gegen Flower of Montrose. In der Tat konnten weder Rusher-Kollegin Jolene Cunningham noch Esme Wharton eigene Akzente im Spiel nach vorne setzen.

Bei den Schotten erwischte Avery Samsonite dagegen einen Sahnetag und sorgte im Zusammenspiel mit Kicker + Passer Fynn Little für den deutlichen Sieg seines Teams. „Ich widme diesen Sieg meiner Granny, die heute Geburtstag hat und 90 geworden ist. Alles Liebe für dich!“, so der Player of the Match in der anschließenden Pressekonferenz.

 

Kerry Celtic vs. Bath Academics

35-50

Kerry Celtic muss abreißen lassen: Die Ir*innen kassierten gegen die Gäste aus Bath eine herbe Niederlage und stehen nun schon sechs Punkte in der Tabelle hinter dem Ulster RC. „Die Defense hat sich viel zu einfach ausspielen lassen. Da kam ja kaum Gegenwehr. Und dann reichen selbst 35 erzielte Punkte nicht mehr für einen Sieg“, bilanzierte Celtics-Trainer Seamus McKenna die sportliche Situation.

Bei Bath fiel an diesem Spieltag vor allem Ratnasiri Sudu Rahim positiv auf: Der Rusher aus Sri Lanka traf sowohl per Wurf als auch per Kick: „Beim Kick habe ich gesehen, dass der Keeper zu weit vor der Linie stand. Das konnte ich nutzen!“

Nicht mit Ruhm bekleckerten sich dagegen die Kicker + Passer beider Teams, die wertvolle Punkte liegen ließen: „Ich bin leicht angeschlagen und bekomme nicht gut Luft. Leider hab ich das schnell im Spiel gemerkt. Aber mein Ersatz Isaac Hughes hatte unter der Woche die Grippe, weshalb ich spielen musste“, versuchte sich Jehan Rahim von Celtic zu entschuldigen.

 

Ulster RC vs. Conquerers of Saint Ives

15-0

Dass der Ulster RC nicht nur über eine hervorragende Offense verfügt, stellte er gegen die Conquerers unter Beweis, denen bei ihrem Gastspiel im Ulster Stadium nicht ein Punkt gelang. „Normalerweise stehen ja immer unsere Rusher im Blickpunkt, aber heute konnten wir auch mal zeigen, zu was wir in der Lage sind. Wir sind mannschaftlich einfach unheimlich stark und geschlossen. Da ist ein guter Spirit“, so Ulster-Keeper Faye O’Farrall.

Die Conquerers mühten sich dagegen vergeblich. Die größte Chance auf Punkte vergab Schelju Naidenov in der zweiten Halbzeit. „Es war wie verhext heute. Als positives Ergebnis muss man sagen, dass wir auch nicht allzu viele Punkte zugelassen haben. Aber das hilft uns natürlich in der Tabelle auch nicht wirklich weiter“, so der Bulgare in Diensten der Conquerers.

 

Mancunian Pride vs. Lincolnshire Saxons

5-20

Eine ganz schwache Offense-Leistung lieferten die Prides aus Manchester am Wochenende ab. Nicht eine*r der Spieler*innen erreichte Normalform, lediglich Colin Murphy traf mit einem Wurf ins Tor der Saxons. „Das war eine unterirdische Leistung. Es lief wirklich überhaupt nichts zusammen. Ein Spiel zum Vergessen“, gab Prides-Rusher Marcus Gore nach dem Spiel zu Protokoll.

Auf der anderen Seite sorgte Forbia Kennedy in Zusammenspiel mit Kicker + Passer Henry Little jr. für die einzigen Punkte der Gäste. „Ein gutes Pferd springt nur so hoch, wie es muss“, erklärte Gaia Tweeddale of Yester, Keeper bei den Saxons, nach der Partie mit einem Augenzwinkern. „Nein, im Ernst: Wir haben nicht gut gespielt, aber gegen einen schwachen Gegner hat es doch gereicht.“

 

Wolverhampton Locks vs. Dunfermline Thistle

10-10

Beim Spiel im Wulfrun Stadium in Wolverhampton standen sich zwei extrem starke Defenses gegenüber und es sah lange Zeit so aus, als ob die Zuschauer*innen überhaupt keine Punkterfolge zu Gesicht bekommen würden. „Bockstark, was unsere Defense heute geleistet hat. Ich denke, das Unentschieden geht für beide Teams in Ordnung, auch wenn wir natürlich gerne drei Punkte eingefahren hätten“, so Locks-Trainer Duncan McPherson.

Sein Gegenüber Donall MacHughie teilte diese Einschätzung dagegen ganz und gar nicht: „Wir können uns keine Unentschieden mehr leisten, sonst spielen wir in der nächsten Saison in Liga 2! Aber das scheinen einige noch nicht ganz begriffen zu haben. Da muss viel mehr Feuer und Leidenschaft rein!“ Die einzige Spielerin, die er explizit von seiner Kritik ausnahm, war Bonnie Macfarlane, die mit ihrem Kicktreffer für die einzigen Punkte der Schotten gesorgt hatte. Auf der anderen Seite trafen Rebecca-Isobel Furneaux-Smith und Kicker + Passer Hannah Leibowitz per Wurf für die Locks.

 

Magic Carmarthen vs. Letterkenny Casuals

15-15

Nach dem Unentschieden gegen die Casuals nahm Magics Kicker + Passer Hailey Parker-Hall den zweifachen Punktverlust auf ihre Kappe: „Ich habe zwei Mal nicht getroffen, ganz klar, dass uns diese Punkte am Ende zum Sieg gefehlt haben.“

Bei den Ir*innen nahm Trainer Eoin O’Hare seine gesamte Offense in die Pflicht: „Da muss mehr kommen. Omagh [O’Sullivan, Kicker + Passer] hatte heute sicher nicht sein bestes Spiel, die Pässe sind oft nicht angekommen. Aber dann muss man als Rusher halt mal einen Schritt zurück gehen und genauer schauen, wo mein Passgeber steht. Das ist keine One-Man-Show, Rugby ist ein Mannschaftssport. Das setzt voraus, dass man sich auch mal gegenseitig hilft, wenn ein Kollege oder eine Kollegin Probleme hat!“, so ein aufgebrachter Trainer nach Abpfiff.

 

Victoria on Sea vs. Southampton Rovers

10-50

Eine besonders schmerzvolle Niederlage musste am Wochenende der RC Victoria einstecken: So verlor das Team von Trainer Gordon of Roxburghe zuhause sang- und klanglos gegen den ewigen Rivalen von der anderen Seite der Bucht aus Southampton. „Ganz, ganz bitter war das heute. Nicht nur weil wir das Derby verloren haben, sondern der Auftritt insgesamt lässt mich ein wenig fassungslos zurück. So kannst du hier nicht auftreten, in einem Heimspiel zudem. Das geht nicht. Da war null Biss, kein Siegeswille. Wir werden uns unter der Woche zusammensetzen und das umfassend aufarbeiten müssen“, so of Roxburghe.

Nachdem sich beide Teams zunächst noch belauert hatten, entfesselte Elsie Carter-Philipps in der 5. Runde die Punktejagd der Rovers mit ihrem Wurftreffer. Auch Superstar Alessandro Locatelli trug sich mit einem wunderschönen Kicktreffer in die Liste der Punktelieferanten ein. „Ein Derbysieg ist immer was Feines, egal in welchem Land“, so der Italiener hinterher.

Victoria rutscht durch die Niederlage in der Tabelle weiter ins Mittelfeld zurück, während die Rovers nach oben marschieren und Kurs auf die Playoffs nehmen.

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