Ziel erreicht: Montrose besser als im Vorjahr

Die Harrington Rugby-Saison 1987 hat ihren würdigen Meister gefunden. Und einen überglücklichen Altstar zurückgelassen, der umgehend Comeback-Pläne dementieren musste.

Kerry Celtic vs. Flower of Montrose

0-25

“Das ist der Wahnsinn, der absolute Wahnsinn!”, brüllt Michael MacDonald seine Freude heraus und herzt seine kleine, sieben Monate alte Tochter, die begeistert in seinen Armen kreischte. Der Rugby-Altstar steht nach dem Sieg von Flower of Montrose mitten in der Jubeltraube zwischen Spieler*innen und Offiziellen auf dem Rasen und feiert mit seiner Frau Amanda Chung und seinen Ex-Teamkolleg*innen. Bis letzte Saison war er noch einer von ihnen, dann folgte der relativ überraschende Rücktritt. Trotzdem ist er noch eng mit dem Team verbunden, kennt viele aus der Mannschaft auch privat. Und nun? Hat er Comeback-Gedanken, wenn er den Zusammenhalt sieht? “Nein, überhaupt nicht. Ich konzentriere mich voll auf meine Rolle als Vater. Ich sehe einfach zu, wie andere die harte Arbeit machen und jubele dann hinterher mit. Das reicht mir!” 

Die harte Arbeit hat in dem Fall seine Frau Amanda, die das Tor der Flowers gegen Celtic hüten musste – und allerhand zu tun bekommt. “Celtic hat sehr aggressiv gespielt, es gab viele Schüsse und Würfe, aus allen Lagen. Ich musste höllisch auf der Hut sein!  Die Offense der Celtics waren sehr, sehr stark”, so eine ausgepowerte Chung. 

Von Beginn an setzen die Ir*innen von Trainer Seamus McKenna auf ihre Offense-Power, stehen hoch und suchen mit schnellen Pässen den Weg zum Tor. Allein, da steht Chung – und an ihr ist kein Vorbeikommen. “Unglaublich, was sie heute alles gehalten hat. Höchste Bewunderung für diese Leistung”, freut sich ihr Trainer Hamish Macdonald of Clanranald, der nun endlich den Lohn der harten Arbeit einfahren darf und von den Fans besonders gefeiert wird.  Präsident William Samsonite spricht ihm im Anschluss seinen besonderen Dank aus: “Wir wissen, was wir an ihm haben. Er gilt ja als Raubein, aber er hat ein großes Herz. Und darauf kommt es an!” Bereits letztes Jahr war sein Team ganz dicht am Titelgewinn und scheiterte erst im Halbfinale am späteren Meister RC Victoria. Nach dem Sieg im Spiel um Platz 3 hat sich das Team noch in der Kabine das Saisonziel für dieses Jahr gesetzt. “Unser Ziel war eindeutig: Wir wollten dieses Jahr unbedingt besser abschneiden als in der letzten Saison. Da blieben ja nicht mehr so viele Möglichkeiten”, lacht Kicker + Passer Fynn Little, der im Vorfeld aufgrund seiner stark schwankenden Form für viele Sorgenfalten gesorgt hatte. Doch davon ist nun nichts mehr zu spüren. Zwar trifft er nicht bei jedem seiner Versuche, aber sein Kicktreffer zählt und legt den Grundstein für den späteren Sieg.

Bei Celtic ist dagegen nach der Niederlage Wunden lecken angesagt. “Wir können stolz auf unsere Leistung sein, immerhin standen wir im Finale und haben den zweiten Platz geholt. Aber momentan ist da nur die Niederlage, die alles überstrahlt. Ich brauche sicher ein paar Tage, um das zu verdauen”, gibt Rusher Patrick O’Shea im Anschluss zu Protokoll. “Aber wir machen es einfach so wie Montrose: Wir nehmen uns fest vor, nächstes Jahr mindestens einen Platz besser abzuschneiden!”

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